Schutz vor Wettrisiken: Brasilien fordert Maßnahmen von Sportwettenanbietern
Posted on: 05/11/2024, 09:55h.
Last updated on: 06/11/2024, 04:05h.
Das Ministerium für Justiz und öffentliche Sicherheit in Brasilien (MJSP) fordert mehr Transparenz und zusätzliche Auskünfte von Sportwettenanbietern. Knapp zwei Monate vor der Legalisierung von Online-Sportwetten werden hierzu einige Daten erhoben.
Das MSJP verlangt von Sportwettenanbietern, die ab Januar 2025 legal Sportwetten in Brasilien anbieten wollen, die Übermittlung einiger Auskünfte. Hierzu gehören Informationen zu ihren Werbepraktiken, Bonusstrukturen und Maßnahmen zum Schutz vor dem Zugang von Minderjährigen.
Das MSJP hat die Datenabfrage am 1. Oktober an die Wettanbieter übermittelt. Insgesamt 17 Glücksspielunternehmen müssen die Informationen an die Behörde senden.
Die Datenabfrage soll in Brasilien in erster Linie dem Jugendschutz dienen und Minderjährige vor möglichen Spielsuchtproblemen schützen. Zu den betroffenen Anbietern gehört unter anderem Flutter Entertainment. Zu den weiteren Betreibern zählen Bet365, Betano und Sportingbet. Diese Anbieter verfügen auch in Deutschland über eine Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL).
Die Glücksspielunternehmen müssen die geforderten Daten und Auskünfte bis zum 11. November an das MJSP übersenden.
Studien sorgen in Brasilien für verschärfte Sicherheitsmaßnahmen
Laut einer aktuellen Umfrage sind rund 10 % der brasilianischen Bevölkerung von einem problematischen Spielverhalten und einer möglichen Glücksspielsucht betroffen. Werbeaktionen der Sportwettenanbieter für Bonusaktionen könnten in Brasilien auch Minderjährige zum Glücksspiel verleiten.
Wadih Damous (nationaler Sekretär für Verbraucherangelegenheiten) erklärte hierzu:
Die Zunahme von Werbeaktionen und Boni kann Verbraucher gefährden und Minderjährige einem Risikoumfeld aussetzen.
Knapp zwei Monate vor der Legalisierung von Sportwetten in Brasilien am 1. Januar 2025 sind weitere Gesetzentwürfe vorgeschlagen worden. Die Spielerschutz-Bestrebungen in Brasilien sollen Glücksspieler mit einem problematischen Spielverhalten schützen.
Personen, die in Brasilien im nationalen Schulden- oder Kreditschutzregister registriert sind, sollen maximal bis zu 15 % ihres monatlichen Einkommens für Sportwetten einsetzen dürfen. José Francisco Manssur, früherer Sondersekretär des brasilianischen Finanzministeriums, sieht das Land jedoch auf einem guten Weg. Er hält eine ordnungsgemäße Regulierung von Sportwetten für den besten Weg, um Problemspieler vor Glücksspielschäden zu schützen.
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