Brasilien: Sportwetten- und Online-Glücksspiel-Gesetz verabschiedet
Posted on: 02/01/2024, 10:31h.
Last updated on: 02/01/2024, 10:31h.
Der Präsident von Brasilien Luiz Inácio Lula da Silva hat das neue Gesetz zur Regulierung von Sportwetten und Online-Glücksspiel gebilligt. Am vergangenen Samstag wurden die neuen Gesetzesvorgaben im Amtsblatt [Seite auf Portugiesisch] der Regierung des Landes veröffentlicht.
Damit sind Sportwetten und Online-Angebote in Brasilien nun unter bestimmten Bedingungen legal. Zudem legt das Gesetz die Besteuerung sowohl der Glücksspieleinnahmen als auch der Gewinne fest.
Während die gesamte Branche die Regulierung von Sportwetten und Online-Glücksspiel in Brasilien mit Spannung erwartete, drohte diese noch kurz vor Verabschiedung zu scheitern. So hatte der Senat Mitte Dezember zwar dem Gesetzentwurf und mit ihm der Legalisierung von Sportwetten generell zugestimmt, die Online-Angebote aber gestrichen. Daraufhin ging der Gesetzentwurf an das Unterhaus zurück, das sich dazu entschied, das Online-Glücksspiel wieder in die Gesetzesvorgaben mit aufzunehmen. Für die Verabschiedung fehlte danach allerdings noch die Unterschrift des brasilianischen Präsidenten.
Branche begrüßt die Marktöffnung
Die Glücksspielbranche hat die Öffnung des Sportwetten- und Online-Glücksspielmarktes in Brasilien ausdrücklich begrüßt. So veröffentlichte das Instituto Brasileiro de Jogo Responsável (IBJR; dt.: Brasilianisches Institut für Verantwortungsvolles Glücksspiel) am Montag eine entsprechende Mitteilung.
In der Erklärung des Verbands, dem unter anderem die Glücksspielanbieter Betway, Flutter, Bet365 und Entain angehören, heißt es:
Die Entstehung dieser neuen Branche, deren DNA sich aus Innovation und Technologie zusammensetzt, war nur dank der gemeinsamen Anstrengungen der Legislative und der Exekutive in Zusammenarbeit mit einer privaten Initiative möglich.
Der umfassende Dialog, so betonte das IBJR weiter, habe einen modernen Gesetzestext hervorgebracht, der den besten globalen Praktiken entspreche. Dank dessen würden potenzielle Investoren aus dem In- und Ausland bereits in den ersten Tagen des neuen Jahres ihre Planungen für milliardenschwere Investitionen in Brasilien beginnen.
Bedenken äußerten die Branchenvertreter allerdings hinsichtlich der Besteuerung der spielenden Bevölkerung. So sei nicht eindeutig klar, nach welcher Methode die Berechnung der Einkommensteuer erfolgen werde, die auf die Gewinne der Spieler und Spielerinnen erhoben wird. Da die Verbraucher für den gesamten Sektor die Existenzgrundlage seien, müsse dies schnell geklärt werden.
Das Gesetz sieht eine Besteuerung in Höhe von 15 % auf die Gewinne der Spieler und in Höhe von 12 % für die Einnahmen der Glücksspielunternehmen vor.
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