Drogenimport und Aktienhandel: Britischer Spielsüchtiger zu 11 Jahren Haft verurteilt
Posted on: 30/07/2020, 02:24h.
Last updated on: 30/07/2020, 04:38h.
Ein 31-jähriger Brite ist vom Warwick Crown Court wegen des Imports und Verkaufs von Kokain und Ecstasy zu einer Haftstrafe von elf Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Mit dem Geld habe er seine Spielsucht finanziert. Dies berichtet der Warwick Courier [Seite auf Englisch] in seiner heutigen Ausgabe.
Joe Richens aus Kineton, einem Dorf in der englischen Grafschaft Warwickshire, soll den Drogenhandel mit einem ausgeklügelten System organisiert haben. Das Mitglied einer kriminellen Vereinigung habe hierzu das Dark Net, verschlüsselte Telefongeräte, die Nachrichten versenden konnten, die sich selbst zerstörten, und Kryptowährung genutzt.
Innerhalb von sechs Jahren soll Richens Hunderttausende Pfund mit seinen Aktionen erwirtschaftet haben. Das Geld soll er dann beim Online-Aktienhandel verzockt haben.
Der Angeklagte wurde wegen Geldwäsche und des Handels mit Betäubungsmitteln für schuldig gesprochen.
Staatsanwalt Martin Lidiard sagte:
Er war der Hauptakteur an der Spitze einer Organisation, in der er als Importeur kontrollierter Drogen fungiert und diese Drogen dann vertrieben hat.
Ein ausgeklügelter Plan flog auf
Die hochkomplexe Vorgehensweise flog im Jahre 2018 schließlich auf, als Drogensendungen, die in Kinderspielzeug und Kaffeebehältern versteckt waren, in einem Postabholungsdepot am Flughafen Coventry abgefangen wurden.
Es stellte sich heraus, dass die Behälter 6.944 MDMA-Tabletten (Anm. d. Red.: MDMA: Methylendioxy-N-methylamphetamin, bekannt unter der Bezeichnung „Ecstasy“) und 280 Gramm Kokain von sehr hoher Reinheit in einem Gesamtwert von rund 100.000 GBP enthielten.
Die Staatsanwaltschaft gehe davon aus, dass es noch viel mehr Lieferungen dieser Art gegeben haben müsse. Lidiard sagte, dass auf diese Weise rund 40 Kilo Drogen ins Land geschmuggelt worden seien.
Bei seiner Festnahme habe die Polizei bei Richens 576 MDMA-Tabletten zusammen mit Waagen, Beuteln und einer Vakuumiermaschine gefunden.
Verteidiger Alexander Leach kommentierte:
Dies ist ein intelligenter Angeklagter mit Erfahrung in der Informationstechnologie, der an einer ausgeklügelten Form des Glücksspiels mit Aktien beteiligt war, die ebenso zu Sucht und Verlust und anderen Formen des Glücksspiels führen kann. […]
Richter Anthony Potter zeigte sich allerdings unnachgiebig. Er sagte, Richens sei jemand, der seine Talente dazu missbrauche, den Familien des Vereinigten Königsreiches durch den Drogenhandel Schäden und Elend zu bringen. Dessen habe er sich bereits 2012 bewusst gewesen sein müssen, als er damit begonnen habe.
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