Entführung vor Spielhalle in Hagen: Zwei Brüder stehen vor Gericht
Posted on: 05/06/2020, 11:05h.
Last updated on: 05/06/2020, 11:05h.
Zwei Brüder (23 und 27 Jahre) stehen in Hagen vor Gericht. Vor dem Landgericht Hagen müssen sich die beiden wegen versuchter besonders schwerer räuberischer Erpressung, gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung verantworten. Vor einer Spielhalle in Hagen sollen sie im Januar einen Mann (22) misshandelt und entführt haben.
Dem Hagener Stadtanzeiger zufolge habe sich die Tat am Abend des 15. Januar in und vor einer Spielhalle am Emilienplatz abgespielt. Der Geschädigte habe sich gegen 23 Uhr zunächst in dem Glücksspiel-Etablissement aufgehalten und sei dort von den Brüdern aufgefordert worden, mit ihnen zu kommen.
Vor der Spielhalle soll der jüngere Angeklagte den Mann von hinten angegriffen und gewürgt haben, bis dieser ohnmächtig geworden sei. Anschließend hätten die Brüder gemeinsam mit einem dritten Mann vergeblich versucht, ihn in ihr Auto zu heben.
4.000 Euro Drogenschulden bei Freeway Riders?
Als der Mann das Bewusstsein wiedererlangte, soll ihn einer der Männer mit einem Messer bedroht und zur Zahlung von 4.000 Euro aufgefordert haben. Mit dem Auto der Täter sei der Geschädigte anschließend in das Vereinshaus der inzwischen aufgelösten Hagener Motorradgruppe Freeway Riders gebracht worden.
Der 22-Jährige soll bereits vor der Tat im Rahmen von Drogengeschäften mit der Gruppe in Kontakt gestanden haben. Der geforderte Betrag stamme aus Schulden aus besagten Geschäften.
Dort sei er mit einer Schusswaffe bedroht und von einem weiteren Mann abermals zur Zahlung aufgefordert worden. Nachdem der 22-Jährige versprochen habe, der Zahlung bis zum nächsten Tag nachzukommen, sei er nach mehreren Stunden freigelassen worden.
Geschädigter erstattet Anzeige
Anschließend habe der Geschädigte, statt den geforderten Betrag zu begleichen, bei der Polizei Anzeige erstattet. Die beiden vorbestraften Brüder seien daraufhin festgenommen worden und befänden sich seither in Untersuchungshaft.
Wie die Polizei mitteilte, hätten sich zum Tatzeitpunkt mindestens fünf Zeugen in unmittelbarer Nähe der Spielhalle aufgehalten, die den Tathergang beobachtet hätten. Da diese dem Opfer nicht zu Hilfe gekommen seien, sei ein mögliches Strafverfahren gegen sie wegen unterlassener Hilfeleistung geprüft worden.
Für die Verhandlung seien acht Tage vorgesehen. Sie soll bis zum 24. Juni abgeschlossen sein. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, drohen den Angeklagten Freiheitsstrafen von 2 Jahren bis zu 11 Jahren und 3 Monaten.
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