Steuereinnahmen: Bundesländer profitieren von Online-Slots und -Poker
Posted on: 20/02/2023, 07:33h.
Last updated on: 20/02/2023, 07:59h.
Das lizenzierte Glücksspiel spült Jahr für Jahr dreistellige Beträge in die Kassen von Bund und Ländern. Nach Angaben des Senders Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) profitierten von den Steuereinnahmen auch die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Demnach seien besonders die Steuereinnahmen durch das virtuelle Automatenspiel und Online-Poker erheblich in die Höhe geschossen. Während aufgrund fehlender Lizenzen 2021 in dem Bereich noch keine Einnahmen erwirtschaftet worden seien, hätten die Finanzkassen in den ersten drei Quartalen 2022 zweistellige Millionenbeträge erhalten.
Hohe Einnahmen durch Glücksspiel-Steuern
Mit 24 Mio. Euro liege Sachsen in dem Bereich vor dem Nachbarland Sachsen-Anhalt. Dieses habe durch die Steuer 14,26 Mio. Euro eingenommen, während auf Thüringen 12,94 Mio. Euro entfallen seien.
Bundesweit konnten die Finanzämter im vergangenen Jahr mit der virtuellen Automatensteuer 281 Mio. Euro und damit 51 % mehr als im Vorjahr einnehmen. Die Abgaben von Online-Poker betrugen 32,8 Mio. Euro, was gegenüber 2021 einem Plus von 141 % entspricht.
Die genaue Verwendung der millionenschweren Zusatzeinnahmen stehe jedoch noch nicht fest. So erklärte ein Vertreter des Thüringer Finanzministeriums gegenüber dem MDR:
Wie auch die Lotterie- und Sportwetten-Steuer unterliegen die neu eingeführten Steuern dem Gesamtdeckungsprinzip und kommen damit dem Gemeinwohl zu Gute.
Im Unterschied zu den Lottoabgaben ist bei den Steuern der Online-Glücksspiel-Anbieter nicht festgelegt, welcher Anteil an kulturelle, soziale oder sportliche Einrichtungen fließt. Die sprudelnden Erträge aus dem Online-Glücksspiel könnten jedoch dazu führen, dass Spielerschutz-Organisationen höhere Zuwendungen für die Behandlung von problematischem Glücksspiel für sich reklamieren.
Schwächere Entwicklung bei Sportwetten und Lotterien
Im Gegensatz zum virtuellen Automatenspiel und Online-Poker verlief die Entwicklung im Sportwetten-Bereich 2022 weniger erfolgreich für die staatlichen Kassen. Anstatt eines Wachstums verzeichnete der Sektor sogar ein staatliches Minus bei den Abgaben.
Bundesweit führten die Buchmacher im vergangenen Jahr trotz des Sport-Highlights Fußball-WM 432 Mio. Euro an Sportwettensteuern ab. 2021 hatte der Betrag noch bei 470 Mio. Euro gelegen, was einem Rückgang um 8 % entspricht.
Weiterhin auf hohem Niveau befinden sich die durch die Lotteriesteuer generierten Einnahmen. Diese lagen bundesweit im vergangenen Jahr bei 1,66 Mrd. Euro. Allerdings verzeichnete der Sektor im Vergleich zum Vorjahr lediglich ein Wachstum um rund 0,5 %
Die Finanzminister der Bundesländer dürften sich in den kommenden Jahren auf weiter steigende Einnahmen aus dem Glücksspiel freuen. Grund dafür ist die mittlerweile in Gang gekommene Vergabe von Lizenzen für das Online-Glücksspiel.
So bewilligt die Glücksspielbehörde der Länder (GGL) immer mehr Genehmigungen für das virtuelle Automatenspiel und Online-Poker. Die aus den Umsätzen der betreffenden Unternehmen erwachsenden Abgaben dürften die Landeskassen deshalb auch weiterhin kräftig füllen.
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