Casino-Kriminalität: Betrüger am Poker­tisch verhaftet

Posted on: 05/08/2024, 08:54h. 

Last updated on: 05/08/2024, 08:54h.

In Frankreich sollen zwei Casino-Betrüger diverse Spielstätten um fünfstellige Summen betrogen haben. Die beiden Verdächtigen seien Medienberichten zufolge von der Polizei beim betrügerischen Pokerspiel auf frischer Tat ertappt und verhaftet worden sein.

Poker
Die Betrüger schlugen am Pokertisch zu (Bild: Pixabay/L. Alfonsi)

Ort des Geschehens sei eine Spielstätte im französischen Enghien-les-Bains gewesen. Die beiden Betrüger hätten Ende Juli das dortige Casino aufgesucht, um am Pokertisch Geld zu erschwindeln. Dabei hätten die beiden Kriminellen auf den Einsatz von filigraner Technik gesetzt.

Der französischen Website franceinfo [Seite auf Französisch] zufolge habe einer der Männer am Pokertisch gesessen, während sein Komplize außerhalb des Gebäudes platziert gewesen sei. Der Spieler habe ein winziges Mikrofon im Ohr getragen, über das er mit seinem Partner kommuniziert habe. Dafür habe der Spieler sein Smartphone während der Pokerrunden scheinbar zufällig auf dem Tisch abgelegt. Das Telefon sei mit einer Mikrokamera ausgestattet gewesen, welches die Kartenausgabe des Croupiers aufgenommen habe. Der Komplize habe die Tätigkeit von außen überwacht und dem Spieler Hinweise zu den ausgeteilten Karten gegeben. Mit diesem Wissen soll des dem Spieler ermöglicht worden sein, allabendlich über zehntausend Euro zu ergaunern.

Allerdings scheint die Gewinnsträhne den Argwohn des Personals geweckt zu haben. Aufgrund eines Hinweises sei das Verhalten des Spielers genauer untersucht worden, ehe das Casino die Polizei eingeschaltet habe.

Die Ermittler hätten die kriminellen Handlungen verfolgt. Gegen 1:00 Uhr nachts sei dann der Zugriff erfolgt. Dabei seien der Spieler und sein Komplize festgenommen worden.

Eindeutige Beweislage

Während der folgenden Durchsuchung eines Hotelzimmers und des Autos des Komplizen hätten die Ermittler eindeutige Beweise sowie eine Reihe von Zugangskarten für Casinos in ganz Europa entdeckt. Deshalb sei es gut möglich, dass die Bande europaweit aktiv sei.

Kommissar Stéphane Piallat, Leiter der Zentralstelle für Pferderennen und Glücksspiele bei der nationalen Direktion der Kriminalpolizei, erklärte zur Beweislage:

Wir konnten ein einzigartiges Betrugssystem genau dokumentieren.

Den Verdächtigen aus Lettland und der Ukraine wird vorgeworfen, Teil einer kriminellen Bande zu sein, die sich auf den Betrug in Glücksspieleinrichtungen spezialisiert hat. Inwieweit der Betrügerring mit seiner Masche in anderen Ländern und Casinos erfolgreich war, wird derzeit untersucht.

Die beiden Männer müssen nun im Gefängnis die weiteren Ermittlungen abwarten. Im Falle einer Anklage und einem späteren Schuldspruch drohen ihnen Geld- und sogar Haftstrafen.