Parlament prüft Casino-Legalisierung in Thailand
Posted on: 30/10/2023, 09:46h.
Last updated on: 30/10/2023, 09:46h.
In Thailand gehen die Überlegungen für eine Casino-Legalisierung in die nächste Runde. In der vergangenen Woche wurde im Repräsentantenhaus ein Komitee gebildet, das sich mit der künftigen Regulierung des Glücksspiels in dem asiatischen Land befassen soll.
Die Einrichtung des 60-köpfigen Ausschusses erfolgte, nachdem ein entsprechender Antrag von Abgeordneten verschiedener Parteien eingegangen war. Er wird sich mit den Chancen der Eröffnung von Hotel- und Entertainment-Resorts befassen, zu denen auch Casinos zählen sollen.
Als Ziel einer möglichen Casino-Legalisierung wird von den Initiatoren die Ankurbelung von Wirtschaft und Tourismus in Thailand angegeben. Hinzukommt eine signifikante Steigerung der Staatseinnahmen durch die Abgaben der lizenzierten Betreiber.
Vorbild der Überlegungen für eine Casino-Legalisierung in Thailand ist Singapur. Der südostasiatische Stadtstaat verfolgt eine strenge Glücksspielpolitik, erlaubte aber im Jahr 2010 die Eröffnung erster Casinos. Seitdem zieht insbesondere das Marina Bay Sands mit seinen ikonischen Hoteltürmen Besucher aus aller Welt an. Dort erwirtschaftet allein der Glücksspielbereich alljährlich Milliardenumsätze. Neben den Betreibern profitiert dabei auch der Staat von zusätzlichen Steuereinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe.
Eine weitere Motivation der Parlamentarier liegt in der Bekämpfung illegaler Casino-Resorts in Thailand und dem angrenzenden Kambodscha. Diese würden vielfach von international agierenden Banden betrieben. So werde die Ausbreitung von Kriminalität wie beispielsweise Geldwäsche, Prostitution und Menschenhandel begünstigt, so die Kritiker.
Fünf Casinos in Thailand?
Den Befürwortern der Casino-Legalisierung zufolge könnten in Thailand mindestens fünf entsprechende Glücksspielstätten errichtet werden. Diese sollten strategisch günstig an touristisch erschlossenen Standorten über das gesamte Land hinweg verteilt entstehen.
Vor einer Legalisierung scheint noch viel Überzeugungsarbeit unter der Bevölkerung nötig. So ergab eine im Januar 2022 vom National Institute of Development Administration durchgeführte Umfrage, wie stark die Öffentlichkeit gegen eine Legalisierung des Glücksspiels ist. Dabei sprachen sich 57 % der Befragten gegen die Einrichtung von legalen Casinos aus. Lediglich 39 % waren dafür.
Das Anliegen genießt allerdings prominente politische Unterstützung. Erst im vergangenen Monat befasste sich der stellvertretende thailändische Premierminister Somsak Thepsuthin mit der Legalisierung von Glücksspielen. Auch er nannte die Erhöhung der Steuereinnahmen und die daraus resultierende Finanzierung von Sozialprogrammen als wichtigsten Grund.
Ob es tatsächlich zu der Genehmigung von Casinos kommt, muss die politische Entwicklung zeigen. Die Mitglieder des Komitees haben sich vorerst 90 Tage Zeit gegeben, um die Möglichkeiten der Umsetzung von Casino-Resorts in Thailand zu prüfen. Ihr Bericht wird Anfang kommenden Jahres erwartet.
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