Casinos an US-Ostküste finden keine Poker-Dealer
Posted on: 02/08/2021, 10:16h.
Last updated on: 02/08/2021, 10:51h.
Auch an der US-Ostküste dürfen Besucher in Casinos seit geraumer Zeit wieder an Spielautomaten und -tischen Platz nehmen. Im Bundesstaat Massachusetts jedoch nur eingeschränkt, denn ein Poker-Angebot ist dort weiterhin nicht verfügbar.
Theoretisch dürfen in Massachusetts längst wieder Poker-Partien in den Casinos stattfinden. Doch während es beispielsweise im Boston Encore Harbor oder dem MGM Springfield ein breites Angebot an klassischen Tischspielen gibt, bleiben die Pokertische verwaist, da die Casinos keine geeigneten Mitarbeiter finden.
In Massachusetts wurden die Casinos im Mai von dem Corona-bedingten Lockdown entbunden und durften unter Einhaltung besonderer Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen wieder öffnen. Im Unterschied zu Nevada, wo steigende Infektionszahlen dazu führten, dass dort seit Freitag wieder eine Maskenpflicht gilt, sind Spieler an der US-Ostküste von dieser noch befreit.
Grund für den Mangel sind Experten zufolge die relativ niedrigen Gehälter, die Poker-Dealer erhalten. Normalerweise würden die geringen Stundenlöhne durch üppige Trinkgelder der Spieler kompensiert. Derzeit seien volle Pokertische jedoch nicht garantiert. Deshalb würden viele Dealer noch abwarten, ehe sie in ihren angestammten Job zurückkehren.
Höhere Gehälter eine Lösung?
Um die Situation zu verbessern, müssten die Casino-Betreiber höhere Gehälter zahlen, so der Finanzwissenschaftler Richard McGowan vom Boston College. Doch an den Gehältern allein scheint es nach Auskunft von Jacqui Krum, Vice President beim Encore Boston Harbor, nicht zu liegen.
Gegenüber lokalen Medien erklärte die Casino-Managerin:
Während dieser schwierigen Zeit haben wir wirklich versucht, agil und reaktionsschnell zu sein. Allerdings haben wir nur begrenzten Platz, und der ehemalige Pokerbereich wird derzeit von einigen unserer leistungsstärksten Spielautomaten besetzt.
Das Unternehmen bemühe sich zudem sehr um Personal. Aber trotz umfangreicher Suche und verstärkter Ausbildungsmaßnahmen herrsche weiter ein Mangel an Poker-Dealern.
Dieser führte bereits dazu, dass bei der Glücksspielkommission von Massachusetts die Zahl der Beschwerden erheblich zugenommen hat. Der Behörde zufolge hat sich die Kritik im Bereich Poker seit Beginn des Jahres verzehnfacht.
Die Casino-Betreiber betonen jedoch, dass der Zustand nicht von Dauer sein soll. Demnach sei geplant, die Pokertische mittelfristig wieder in Betrieb zu nehmen. Es könnte jedoch sein, dass sich Pokerspieler dafür noch bis zum Ende des Jahres gedulden müssten.
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