Casinos klagen über geplante Glücksspielreform in Irland
Posted on: 06/08/2024, 09:59h.
Last updated on: 06/08/2024, 09:59h.
In Irland sorgt die von der Regierung geplante Glücksspielreform für Verstimmung unter den Betreibern von Casinos. Sie kritisieren, dass die künftigen Bestimmungen landbasierte Spielstätten benachteiligen.
Die Kritik der Casinos richtet sich insbesondere gegen die in dem Glücksspielgesetz vorgesehenen Einsatz- und Gewinnlimits in Irland. So ist geplant, die Höchstgrenzen auf 10 Euro festzulegen.
Die Maximaleinsätze sollen sowohl bei Spielautomaten als auch bei klassischen Tischspielen wie Roulette und Blackjack Anwendung finden. Hinzukommen Obergrenzen für Gewinne, die 3.000 Euro nicht übersteigen dürfen.
Im Gegensatz zu den Casinos sollen die Einsatz- und Gewinnlimits nicht für Lotterien oder Sportwetten gelten. In diesen Glücksspielbereichen werden irische Spieler den Plänen der Regierung zufolge weiterhin unbegrenzt ihre Einsätze tätigen können.
Laut Debbie Quirke, CEO des Betreibers Carlton Entertainment Group aus Dublin, würden Casinos in Irland durch die Regelung klar benachteiligt. Der Wegfall der Grenzen werde dazu führen, dass Spieler in diese Sektoren wechseln würden.
Das von der Regierung angeführte Argument eines gewährleisteten Spielerschutzes sei nicht stichhaltig, so Quirke. Schließlich wiesen zahlreiche Studien auf die Gefahr des übermäßigen Konsums von Wettangeboten hin.
Mehr Spielerschutz in den Casinos?
Im Vergleich zu oft anonym getätigten Sportwetten und Lotterien würden Kunden der von Carlton betriebenen Casinos besser geschützt. Dort sei das Personal speziell dahingehend geschult, Problemspieler umgehend zu entdecken und die Betroffenen anzusprechen.
Im Gegensatz dazu sei gerade der Online-Bereich riskant für Menschen mit problematischem Spielverhalten. Selbst von der Regierung beglaubigte Analysen hätten ergeben, dass rund 22 % aller Spielsüchtigen aus dem Bereich der Online-Spielautomaten stammen.
Gegenüber der Irish Times [Seite auf Englisch] betonte Quirke ein weiteres Problem:
Diese [Gesetzgebung] wird mehr Menschen in das Online-Spiel und zu nicht lizenzierten Anbietern treiben, wo sie am Ende kriminelle Banden finanzieren könnten.
Das Glücksspielgesetz könne in Irland dazu führen, dass das Gegenteil des von der Regierung ausgegebenen Ziels erreicht werde, so die Casino-Managerin. Der Schwarzmarkt drohe zu wachsen, was der Verbesserung des Spielerschutzes diametral entgegenstehe.
Trotz der Kritik betonte Quirke, dass ihre Branche dem Gesetz grundsätzlich positiv gegenüberstehe. Es gebe den Bedarf nach einer festen Regulierung. Die Casinos in Irland trügen dazu bei, indem sie hinsichtlich des Spielerschutzes mit gutem Beispiel vorangingen.
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