Macau-Casino-CEO verhaftet: Aktienkurssturz bei Macau Legend
Posted on: 31/01/2022, 01:56h.
Last updated on: 31/01/2022, 01:58h.
In der chinesischen Casino-Metropole Macau ist es erneut zur Verhaftung eines Glücksspiel-CEOs gekommen. Wie der Glücksspiel-Konzern Macau Legend am Samstag in einem Statement an die Hongkonger Börse bekannt gab, sei der Vorstandsvorsitzende Chan Weng Lin von der lokalen Polizei festgenommen worden.
Während Macau Legend lediglich von „privaten Verwicklungen“ seines CEOs spricht, berichtet die internationale Presse, dass Chan sich des illegalen Glücksspiels schuldig gemacht haben soll. Genauere Details scheinen zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht vorzuliegen.
In seinem Statement an die Hongkonger Börse und seine Anteilseigner betont Macau Legend, dass sich der Vorfall nicht auf die eigenen Geschäfte auswirken dürfte:
Der Vorstand ist der Ansicht, dass die Gruppe von einem Team aus Managern geführt wird und der genannte Vorfall sich auf die persönlichen Angelegenheiten von Mr. Chan bezieht und nichts mit der Gruppe zu tun hat. Der Vorstand erwartet nicht, dass der genannte Vorfall negative materielle Auswirkungen auf die täglichen Geschäfte der Gruppe haben wird.
Weitere Aussagen wolle der Vorstand zum jetzigen Zeitpunkt nicht treffen. Die Manager beabsichtigen, den weiteren Verlauf der Ermittlungen zu beobachten. Sobald „angemessen“, sei mit einem aktualisierten Statement zu rechnen.
Macau Legend betreibt in Macau unter anderem das Babylon Casino in der Fisherman’s Wharf und das Landmark Casino. Nach Angabe des Finanzmagazins Asia Financial [Seite auf Englisch] halte Chan derzeit ein Drittel der Anteile an Macau Legend. Darüber hinaus sei er der Vorsitzende Macaus zweitgrößten Junket-Betreibers, der Tak Chun Group.
Trotz des beschwichtigenden Statements hat Macau Legend einen sofortigen Kurssturz seiner Aktien nicht abwenden können. Lag der Wert pro Aktie bei Börsenschluss am Freitag noch bei 0,56 HKD, war er zum Börsenstart am heutigen Montagmorgen auf ein neues Rekordtief von 0,44 HKD gefallen. Dies entspricht einem Kurssturz um 21,4 %.
CEOs der zwei größten Junkets in Haft
Laut den Experten von Asian Financial dürfte sich die Verhaftung jedoch noch dramatischer auf das von Chan betriebene Junket-Unternehmen Tak Chun auswirken. Nach Suncity war dies der zweitgrößte Junket-Betreiber Macaus. Der CEO von Sunsity, Alvin Chau, war bereits im November verhaftet worden. Vorgeworfen werden ihm illegales Glücksspiel und Geldwäsche.
Die Polizei von Macau habe nun angedeutet, dass es einen Zusammenhang zwischen der Verhaftungen Chans und Chaus gebe. Bis vor zwei Jahren hätten die Junkets noch für mehr als zwei Drittel der Casino-Umsätze in der Glücksspiel-Metropole gesorgt.
Im letzten Quartal 2021 hätten VIPs jedoch lediglich ein Viertel der Gesamtumsätze eingebracht. Insgesamt scheint sich das Ende der Junkets in Macau anzubahnen. So hatten einige der größten Casino-Betreiber Macaus, darunter Melco und Wynn, bereits im Dezember angekündigt, künftig nicht mehr mit Junkets kooperieren zu wollen.
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