„Eurovegas“: US-Unternehmen Cordish plant Mega-Casino-Resort in Madrid
Posted on: 11/06/2022, 05:30h.
Last updated on: 10/06/2022, 11:12h.
Das US-amerikanische Immobilienentwicklungs- und Unterhaltungsunternehmen The Cordish Companies plant die Errichtung eines Unterhaltungs- und Glücksspiel-Resorts in der spanischen Hauptstadt Madrid. Aktuellen Medienberichten zufolge habe der Konzern in dieser Woche die Genehmigung für sein Projekt beantragt. Ob damit in Spanien das bislang immer gescheiterte “Eurovegas” entsteht, gilt allerdings als zweifelhaft.
Auf ihrer Unternehmenswebsite stellt die Cordish Company das geplante Projekt als bunte Mischung aus Unterhaltungs- und Hotel-Einrichtungen vor.
Laut der Cordish Company soll das “Live! Resorts Madrid” folgende Einrichtungen erhalten:
- mehrere Hotels mit gehobener Ausstattung und Wellnessbereichen,
- Glücksspiel- und Einkaufsangebote,
- Konferenz- und Tagungsräume sowie ein Veranstaltungszentrum,
- Event-Einrichtungen wie eine Konzerthalle, einen Broadway und ein Theater.
Ob das Unternehmen seine Pläne für ein „Eurovegas“ tatsächlich wird umsetzen können, gilt jedoch keineswegs als gesichert. Schließlich, so betonen spanische Medien, sei dies nicht der erste Versuch der Cordish Company, ein „Megacasino“ in Madrid zu errichten.
Genehmigung nur im Ausnahmefall möglich?
Bereits im Jahr 2016 hatte das Unternehmen einen Versuch gestartet, seine Live! Resorts Madrid durchzusetzen. Damals habe die Cordish-Gruppe Investitionen in Höhe von 2,2 Mrd. EUR vorgesehen. Entstehen sollte das „Eurovegas“ in der Nähe des Flughafens Barajas.
Jedoch lehnte die Gemeinde Madrid den Makrokomplex ab. Als Grund hierfür führte die damals für Wirtschaft und Finanzen zuständige Ministerin Engracia Hidalgo an:
Die Aktivierung eines Integralen Resorts ist […] im Gesetz [nur] in einem absoluten Ausnahmefall vorgesehen, […] und es bringt alle für diese Art von Zentrum erforderlichen Verwaltungsgenehmigungen mit sich, einschließlich der Genehmigung eines Casinos, von denen es in der Gemeinschaft [von Madrid] nur zwei gibt.
Eine Genehmigung für den Ausnahmefall hätte Marktbeobachtern zufolge nur dann erteilt werden können, wenn das Projekt einen „multisektoralen“ Charakter aufgezeigt hätte. Dies sei dann der Fall, wenn zum Kernangebot beispielsweise touristische Aktivitäten, Gesundheits-, Kultur- oder Handelsaktivitäten hinzukämen. Diese müssten eine dauerhafte Auswirkung auf die soziale, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Gemeinschaft Madrid haben.
Zwar sei das ursprünglich vorgesehene Resort als „integrale“ Einrichtung vorgesehen, eine Entwicklung über den zentralen Bereich hinaus hätte der Projektträger der Regierung der Hauptstadt Spaniens damals jedoch nicht zugesagt.
Zur Ablehnung habe damals zudem die notwendige Investition von 340 Mio. EUR aus öffentlichen Geldern beigetragen. Diese wären angefallen, um die notwendige Infrastruktur auszubauen und den künftigen Besuchern den Zugang zum Resort zu ermöglichen.
Inwiefern sich diese gegen das Projekt sprechende Bedingungen nun geändert haben könnten, ist bislang unklar. Jedoch sind in den Medien Stimmen laut geworden, die darauf hinweisen, dass sich die für die Entscheidung zuständigen „Köpfe“ der Regierung geändert hätten.
Ob es unter der umstrittenen Madrider Regierungschefin Isabel Ayuso nun zur Realisierung der Pläne der Cordish Company kommt, wird daher vom Markt ebenso mit Spannung verfolgt wie von der spanischen Bevölkerung.
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