Rekord-Geldstrafe: Crown Resorts muss 450 Mio. AUD bezahlen

Posted on: 30/05/2023, 11:29h. 

Last updated on: 30/05/2023, 11:33h.

Für Crown Resorts scheint die Serie millionenschwerer Bußgelder kein Ende zu finden. Der australische Glücksspiel-Betreiber muss aufgrund von Verstößen gegen die Anti-Geldwäsche-Bestimmungen in seinen Casinos nun eine Geldstrafe in der Rekordhöhe von 450 Mio. AUD (275 Mio. Euro) bezahlen.

Crown-Casino
Die Geldstrafe muss noch von einem Gericht bestätigt werden (Bild: Crown Resorts)

Am Dienstag gab die australische Anti-Geldwäsche-Aufsichtsbehörde AUSTRAC bekannt [Seite auf Englisch], dass sie mit den beiden Tochtergesellschaften Crown Melbourne und Crown Perth eine Vereinbarung in Bezug auf die Geldstrafe getroffen habe. Demnach muss Crown die dreistellige Millionensumme aufgrund diverser Verstöße gegen Gesetze zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bezahlen.

Crown-Geldstrafe aufgrund jahrelanger Missstände

Mit der Einigung gestehe der Casino-Betreiber ein, die Verstöße begangen zu haben. Grund dafür seien die nicht ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen in dem Unternehmen. Die Strafe sei derart hoch bemessen, weil Crown die Vorgänge über Jahre toleriert habe.

AUSTRAC-Direktorin Nicole Rose betonte:

Die Verstöße von Crown gegen das AML/CTF-Gesetz bedeuteten, dass eine Reihe von offensichtlich risikoreichen Praktiken, Verhaltensweisen und Kundenbeziehungen über viele Jahre hinweg unkontrolliert fortgesetzt werden konnten.

Darüber hinaus sieht die Behörde weitere Verstöße gegen das Glücksspielgesetz als erwiesen an. So habe Crown nicht über die geforderten Tools verfügt, um Finanztransaktionen in Millionenhöhe hinreichend zu überwachen.

Der Spielerschutz kam bei Crown zu kurz

Auch in Bezug auf den Spielerschutz soll es Crown nicht so genau genommen haben. Demnach verstießen die Casinos gegen die gebotene Sorgfaltspflicht, um Spieler mit einem Suchtrisiko nachhaltig vor Schaden zu bewahren.

Crown-CEO Ciarán Carruthers nahm die Meldung der AUSTRAC zum Anlass, sich für die Vergehen zu entschuldigen. In einem Statement erklärte der Manager:

Zuallererst möchte ich noch einmal betonen, dass diese Versäumnisse in der Vergangenheit inakzeptabel waren und ich entschuldige mich im Namen von Crown Resorts, unseren neuen Eigentümern und der Geschäftsführung für die Versäumnisse der Vergangenheit.

Dass Unternehmen, welches diese „inakzeptablen Verstöße“ begangen habe, habe kaum noch etwas mit dem Unternehmen gemein, das heute existiere. Er bekräftigte, dass derartige Verstöße künftig nicht mehr vorkommen könnten. Um dies sicherzustellen, habe der Glücksspiel-Konzern eine Reihe von Maßnahmen erlassen, die bereits Wirkung zeigten.

Die Geldstrafe für Crown ist noch nicht rechtskräftig. Laut AUSTRAC muss sie von einem Gericht noch bestätigt werden. Hierzu wurde für den 10. und 11. Juli ein Gerichtstermin anberaumt. Sollten die Richter der Einigung zwischen Casino-Betreiber und Behörde zustimmen, wird bald eine der höchsten Unternehmensgeldstrafen aller Zeiten in Australien fällig.