Deutsche Automatenwirtschaft äußert sich zu Massenschließungen von Berliner Spielhallen
Posted on: 25/06/2020, 04:53h.
Last updated on: 25/06/2020, 04:53h.
Die Deutsche Automatenwirtschaft, der Dachverband der deutschen Automatenunternehmer, hat sich am Mittwoch zu drohenden Massenschließungen von Berliner Spielhallen geäußert. Laut Georg Stecker, Vorstandssprecher des Verbandes, fördere eine Reduzierung des Spielhallenangebots „den illegalen Markt“.
Stecker reagierte mit der Aussage auf eine Stellungnahme der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Sie hatte am Montag mitgeteilt, die Zahl der Spielhallenlizenzen im Rahmen des Berliner Spielhallengesetzes zukünftig auf 120 zu reduzieren. Damit gingen 376 der insgesamt 496 Lizenzbewerber leer aus.
Grund für die Ablehnung sei unter anderem der Mindestabstand zwischen den Spielhallenstandorten. Er muss nach den Regelungen des Berliner Spielhallengesetzes 500 Meter betragen. Ein Mindestabstand müsse auch zu Bildungseinrichtungen bestehen. So dürfen sich die Spielhallen nicht näher als 200 Meter von Oberschulen entfernt befinden.
Das Geschäft der deutschen Automatenaufsteller gestaltete sich am Standort Berlin zuletzt hürdenreich. So durften selbst nach der Lockerung von Corona-Beschränkungen keine Geldspielautomaten in gastronomischen Einrichtungen in Betrieb genommen werden.
Legale Angebote schwinden
Während die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe die zahlenmäßige Limitierung der Spielhallen mit der Stärkung des Spieler- und Jugendschutzes rechtfertigt, sieht die DAW die Zukunft des legalen Glücksspielmarktes in Deutschland durch die Maßnahme in Gefahr.
Von DAW-Vorstandssprecher Stecker heißt es zu den Schließungen:
Das Berliner Spielhallengesetz ist ein Konjunkturprogramm für den illegalen Markt, der die Hauptstadt bestimmt. Gleichzeitig fallen diesem Gesetz hunderte staatlich-konzessionierte Spielhallen zum Opfer. Wir fordern einen konsequenten Vollzug gegen illegale Anbieter und eine Stärkung des legalen Angebots. Das beste Mittel gegen den Schwarzmarkt ist und bleibt ein attraktives legales Angebot.
Senatorin Ramona Pop gab zu bedenken, dass das Land Berlin mit der Umsetzung des Berliner Spielhallengesetzes „effektiv und konsequent gegen die Gefahren der Glücksspielsucht“ vorgehe. Kieze und Einkaufsstraßen, so die Grünen-Politikerin, dürften nicht aus Glücksspielhallen bestehen.
Wie sich die Reduzierung der Standorte auf die Glücksspielbranche und Spieler auswirken wird, bleibt abzuwarten.
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