DFB verlängert Partnerschaft mit Wettanbieter bwin
Posted on: 07/04/2022, 12:50h.
Last updated on: 07/04/2022, 12:50h.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Sportwettenanbieter bwin, ein Tochterunternehmen des Glücksspiel-Konzerns Entain plc, haben ihre im Jahre 2017 geschlossene Partnerschaft bis 2026 verlängert. Dies teilte der DFB am Mittwoch in einer Presseerklärung mit.
Mit dem neuen Deal sichere sich bwin ab dem 1. Juli auch weiterhin die Werberechte für den DFB-Pokal der Männer und das DFB-Pokalfinale der Frauen. Neu seien ab dem 1. Januar 2023 die Rechte an der 3. Liga, der FLYERALARM Frauen-Bundesliga und der Frauen-Nationalmannschaft.
Das bwin-Logo werde im Rahmen der Partnerschaft an den Banden der Stadien sowie in der Kommunikation des DFB, sowohl im Internet als auch in den Printmedien, präsent sein.
Engagement für verantwortungsbewussten Umgang mit Sportwetten
Für den Sprecher der Geschäftsleitung des DFB, Holger Blask, sei die Fortführung der Partnerschaft ein Zeugnis des bestehenden vertrauensvollen und erfolgreichen Miteinanders.
Dabei betonte Blask, dass die umfangreichen Bemühungen des DFB, sich gemeinsam mit bwin für den verantwortungsbewussten Umgang mit Sportwetten einzusetzen, auch künftig fortgeführt würden:
Hierzu gehören insbesondere die DFB-Integritätsschulungen im Lizenzbereich und die Sensibilisierung gegenüber Suchtgefahren bei den Vereinen an der Basis des Fußballs. bwin mit dem Unternehmensziel, der verantwortungsvollste Wettpartner zu sein, ist gerade auch aufgrund dieser Ausrichtung der ideale Partner.
Entain, der Mutterkonzern von bwin, setze national und international Standards für den Spielerschutz, kommentierte Managing Director Digital Europe Entain Stephan Heilmann. Das Unternehmen habe zahlreiche Initiativen zur Förderung des verantwortungsvollen Spiels ins Leben gerufen.
Daher sei Entain erfreut über den Umstand, dass der deutsche Markt nun reguliert werde. Dies biete den rechtlichen Rahmen für den Schutz der Kunden. Heilmann appellierte an die Landesregierungen, Schwarzmarkt-Wettseiten zu entfernen, um diese Ziele zu unterstützen.
Kooperationen mit Glücksspiel-Unternehmen sind nicht immer gern gesehen
Der deutsche Sportwetten-Markt erlebt derzeit einen regelrechten Boom. Nach Angaben des Deutschen Sportwettenverbands (DSWV) seien die Umsätze in der Branche 2021 auf 9,4 Mrd. Euro angestiegen und hätten den bisherigen Rekord von 9,3 Mrd. Euro aus dem Jahr 2019 übertroffen.
Doch damit seien auch die Gefahren der Spielsucht und der Wettmanipulation gestiegen. Immer mehr Stimmen setzen sich daher für ein Werbeverbot für Sportwetten ein. So forderte der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) im Dezember 2021 ein Verbot der Sportwetten-Werbung.
Sportwetten-Werbung und Sport-Sponsoring in Großbritannien vor dem Ende?
Das Sport-Sponsoring ist im englischen Fußball allgegenwärtig, aber auch äußerst umstritten. Im Rahmen des Prozesses der Neuregulierung des Glücksspiels auf der Insel haben vor wenigen Tagen 20 Fußballvereine in einem offenen Brief das Ende des Sponsoring durch Glücksspiel-Unternehmen gefordert.
Die britische Werbeaufsicht Committee of Advertising Practice (CAP) hat am Dienstag den Einsatz von bekannten Sportlern in der Glücksspiel-Werbung verboten. Es könnten noch weitere Einschränkungen folgen.
Auch unter deutschen Fußballfans regt sich Widerstand. Das Fanbündnis „Unsere Kurve“ hat im Januar dieses Jahres in einem Positionspapier Vereine und Verbände zum Verzicht von Partnerschaften mit Glücksspiel- und Sportwetten-Anbietern aufgerufen.
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