DraftKings-Boss nach Polemik gegen „professionelle Wettkunden“ in Erklärungsnot
Posted on: 13/12/2021, 01:17h.
Last updated on: 13/12/2021, 01:17h.
Der CEO des US-Buchmachers DraftKings, Jason Robin, hat unter seinen Kunden eine Welle der Empörung ausgelöst. US-Branchenmedien zufolge hatte Robin öffentlich kommentiert, dass Sportwetten-Fans, die „auf Profit aus seien“, beim Buchmacher unerwünscht seien. Zahlreiche Kunden hätten sich dadurch persönlich beleidigt gefühlt. Ende letzter Woche habe der CEO nun versucht, die aufgebrachten Sportwetten-Kunden zu beschwichtigen.
So erklärte er gegenüber dem seit März 2021 zum eigenen Konzern gehörenden Sport-Medien-Netzwerk VSiN, dass seine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen worden sei. Gleichzeitig habe er eingelenkt, dass er seine Worte mit mehr Bedacht hätte wählen sollen. Die Aussage, um die es geht, soll Ende November im Rahmen des Canaccord Genuity Digital Summit gefallen sein.
Das Zitat Robins verbreitete sich daraufhin wie ein Lauffeuer über die Social-Media-Plattformen:
Studien zufolge haben die meisten Spieler eine bevorzugte App und in dieser findet der Großteil ihres Spiels statt. Diejenigen, bei denen das nicht der Fall ist, will man nicht wirklich haben. Es sind die Bonus-Jäger und Quoten-Käufer, und es ist nur ein sehr kleiner Teil der Kundschaft. Es sind weniger als 10 %. Aber diese sind natürlich nicht die profitabelsten Kunden.
Beim Wetten auf Sportereignisse handle es sich um eine Freizeit-Aktivität zu Unterhaltungszwecken, so Robin weiter. Die Sportwetten-Kunden, die nur Profite erzielen wollten, seien daher nicht willkommen.
Wie USA Today Sports berichtet, sei der Kommentar bei unzähligen Kunden sauer aufgestoßen. Konkurrierende Buchmacher hingegen hätten den Fauxpas des CEOs von DraftKings dazu genutzt, die empörte Kundschaft abzuwerben. So sollen mehrere Buchmacher inmitten des Social-Media-Trubels betont haben, dass bei ihnen alle Kunden willkommen seien.
Alles nur ein Missverständnis?
Im Rahmen des DraftKings-Launches im Bundesstaat Connecticut habe Robin letzte Woche nun versucht, sich zu erklären und dabei „klarer auszudrücken“. So habe er keineswegs aussagen wollen, dass Kunden unerwünscht seien, die mit Sportwetten Gewinne erzielten. Vielmehr habe er die „großen Fische“ gemeint, die das Wetten zu ihrem Beruf machten und damit „das gesamte System schädigen“ würden.
Ich glaube, ich hätte wahrscheinlich bessere Worte wählen können und es wurde auch etwas aus dem Zusammenhang gerissen. Wir wollen keine Professionellen. Und mit professionell – das möchte ich betonen – meinen wir nicht Kunden, die gewinnen. Zahlreiche Personen gewinnen. Es ist toll, wenn die Leute gewinnen. Was wir nicht wollen, sind diejenigen […], die Geldsummen hineinwerfen, um damit die Quoten zu verändern, um dann die Gelder wieder umzulagern und damit das ganze Ökosystem durcheinanderbringen.
Kunden, die so vorgehen würden, gefährdeten nicht nur das Geschäft der Buchmacher, sondern manipulierten auch zuungunsten aller anderen Wetteilnehmer die Abläufe. Wie USA Today Sports schreibt, hallten die ursprünglichen Worte des CEOs unter den Sportwetten-Fans jedoch noch immer nach.
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