Drohungen gegen Rugby-Spieler durch unzufriedene Sportwetten-Fans
Posted on: 10/08/2020, 12:14h.
Last updated on: 10/08/2020, 06:27h.
Australische Rugby-Spieler beklagen, dass Drohungen und Beschimpfungen durch unzufriedene Sportwetten-Fans inzwischen an der Tagesordnung seien. In den letzten Tagen berichteten mehrere Spieler davon, in den sozialen Medien teilweise sogar Morddrohungen zu erhalten.
Ausgelöst wurde die Diskussion durch ein Radiointerview des ehemaligen Nationalspielers Callan Ward. In diesem hatte er am Samstag gegen die Beleidigungen durch enttäuschte Menschen protestiert, deren Wetten nicht aufgegangen seien. Derartige Angriffe seien auf den Social-Media-Kanälen inzwischen leider die Realität.
Er schenke diesen Kommentaren zwar wenig Beachtung, doch es gebe Spieler, die mit Morddrohungen oder anderen Beleidigungen nicht gut umgehen könnten. Deshalb müssten diese Angriffe aufhören, forderte Ward in dem Interview.
Morddrohungen für ein Siegtor?
Ward erzielte am vergangenen Freitag in den letzten Minuten das Siegtor für sein Team Greater Western Sydney, nachdem er einen umstrittenen Strafstoß verwandelt hatte. In sozialen Medien kritisierten Fans und unzufriedene Wetter, dass Ward das zum Strafstoß führende Foul selbst provoziert habe.
Wards ehemaliger Nationalmannschaftskollege Mitch Robinson verurteilte die Beleidigungen am frühen Montagmorgen auf Twitter:
Öffentliche Ankündigung! Kein einziger AFL-Spieler gibt einen verdammten Sch***, dass wir Sie einen 100 Dollar-Wettgewinn kosten, es ist bloß eine 5 Dollar-Wette, Sie Idiot. Wenn Sie mit diesem Betrag Probleme haben, wetten Sie bitte erst gar nicht. Bei Morddrohungen & “Ich hoffe, du reißt dir im nächsten Spiel dein Kreuzband” wage ich zu sagen, dass wir dich auch nicht auszahlen werden.
Daraufhin stiegen weitere Spieler in die Diskussion ein und unterstützten Ward und Robinson. So kommentierte West Coast Eagles Verteidiger Nic Naitanui, dass diese Drohungen allwöchentlich aufträten.
Auch Ryan Papenhuyzen von den Melbourne Storms erklärte, bereits häufiger Morddrohungen erhalten zu haben. Dazu schrieb er auf Twitter:
Es ist ziemlich ärgerlich. Ich verstehe, warum die Leute es tun, aber es gibt keinen Grund dafür. Wir gehen nicht raus, um die Wetten der Leute zu verlieren. Wir gehen raus, um zu gewinnen.
Am Montag verurteile die Spielerorganisation der australischen Rugbyliga die Attacken scharf. Ihr Vorsitzender Paul Marsh erklärte, dies seien die Taten von „Feiglingen“. Diese müssten erkennen, dass es sich trotz aller Passion um ein Spiel handele, und nicht mehr.
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