Kampf gegen Spielmanipulation: DSWV sieht Deutschland gut aufgestellt
Posted on: 11/10/2024, 06:00h.
Last updated on: 10/10/2024, 06:37h.
Der Deutschen Sportwettenverband (DSWV) sieht Deutschland für den Kampf gegen Spielmanipulation gut aufgestellt. Das geht aus einer Stellungnahme von DSWV-Präsident Mathias Dahms hervor. Dieser hatte als Sachverständiger im Sportausschuss des Deutschen Bundestags Stellung bezogen.
Laut Verband sei die Sensibilisierung in Bezug auf Spielmanipulation hierzulande nicht zuletzt aufgrund des vom ehemaligen Schiedsrichter Hoyzer ausgelösten Wettskandals im Jahr 2005 sehr hoch. Deshalb hätten Behörden, Sport und Wirtschaft eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um Manipulation und Wettbetrug wirksam zu verhindern.
Dabei betonte der DSWV, dass die Betreiber selbst zu den Geschädigten von Spielmanipulation zählten. Schließlich führe diese beim Verbraucher zu Misstrauen, worunter der ganze Markt leide. Zudem kalkulierten Wettanbieter ihre Quoten anhand von Wahrscheinlichkeitswerten. Manipulierte Spiele führten zu verzerrten Quoten und unter Umständen zur Auszahlung illegitimer Wettgewinne.
In seiner Stellungnahme betonte der Verband, dass die lizenzierten Betreiber „auch aus Eigenschutz Betrugspräventions- und Risikomanagmentsysteme“ betreiben, um Risiken wie Geldwäsche oder Spielmanipulation effektiv zu begegnen. Hinzukämen Kontrollsysteme, mit deren Hilfe unregelmäßige Bewegungen am Wettmarkt identifiziert und gemeldet würden. Die Überwachung werde durch die enge Zusammenarbeit mit internationalen Monitoringsystemen wie der International Betting Integrity Association (IBIA), Sportradar oder Genius Sports gewährleistet.
Sollten sich begründete Verdachtsfälle auf Spielmanipulation ergeben, werden laut DSVW die zuständigen Strafverfolgungsbehörden informiert. Hinzukomme der regelmäßige Austausch mit Ermittlungsbeamten von Einrichtungen wie BKA und LKA sowie die Unterstützung der Staatsanwaltschaften.
Betrug im Amateurbereich
Einer der Auslöser der Anhörung dürften die jüngsten Berichte über mögliche Betrügereien im Amateursport gewesen sein. Auch dazu nahm der DSWV Stellung.
In dieser Hinsicht hätten die DSWV-Mitglieder keine Hinweise auf Manipulation feststellen können. Der Verbandspräsident schränkte jedoch ein, dass die Sicht der lizenzierten Anbieter von Sportwetten in Deutschland eingeschränkt sei.
Dahms erklärte in diesem Zusammenhang:
In Deutschland ist es lizenzierten Anbietern untersagt, Wetten auf Amateurligen anzubieten. Das Problem liegt vielmehr auf dem Schwarzmarkt, wo solche Angebote weiterhin existieren.
Die logische Konsequenz wäre folglich eine stärkere Bekämpfung illegaler Buchmacher. Diese würden mit ihren undurchsichtigen Angeboten die Integrität des Sports gefährden. Deshalb fordert der Verband auch aus steuer- und strafrechtlicher Hinsicht eine intensivere Verfolgung.
Aber auch wenn Deutschland der Spielmanipulation effektiv begegne, könne diese dem DSWV zufolge nie ganz ausgeschlossen werden. Deshalb wäre es umso wichtiger, jeden Verdachtsfall konsequent zu verfolgen.
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