Studie enthüllt: E-Sportler leben gesünder als vermutet
Posted on: 15/02/2020, 05:30h.
Last updated on: 14/02/2020, 04:56h.
Die Deutsche Sporthochschule Köln hat am Mittwoch auf ihrer Pressekonferenz ihre neue Studie vorgestellt. Im Rahmen der Forschung sollten in Kooperation mit dem Krankenversicherungsträger AOK neue Erkenntnisse über das Gesundheitsverhalten von E-Sportlern gewonnen werden. Mehr als 1.200 Gamer nahmen an der Befragung teil.
Im Fokus der diesjährigen Studie hätten insbesondere die Themen „Wohlbefinden“ und „Erholung“ gestanden, sagten Univ. Prof. Dr. Ingo Froböse, Leiter des Instituts für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation, und Rolf Buchwitz, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der AOK Rheinland/Hamburg.
Dr. Froböse kommentierte:
„E-Sport ist, wenn man es weltweit betrachtet, mehr als ein Trend. 400 Millionen Menschen spielen global, in Deutschland 42 Millionen. Wir müssen uns also damit auseinandersetzen, denn diese Kultur ist ein richtiger Volkssport.“
E-Sport habe kognitive Herausforderungen und damit eine hohe mentale Belastung. Weiterhin sei der Spieler motorisch stark gefordert. Daher sei E-Sport auch Leistungssport. Laut Dr. Froböse sei ein Gamer die Kombination eines E-Sportlers und eines Sportlers.
Gamer sind gesünder als angenommen
Die Spieler wurden hinsichtlich ihrer sportlichen Aktivitäten befragt. Die Forscher interessierten auch Faktoren wie Stress und Schlafgewohnheiten. Wie die Ergebnisse der Studie zeigen, ist das Bild vom gesellschaftlich isolierten Nerd längst überholt.
Vielmehr sei der durchschnittliche Gamer gut gebildet und habe mindestens das Abitur. 88 % der Spieler seien männlich mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren. Soziale Kontakte würden zum großen Teil online gepflegt, auch aus dem Ausland.
Professionelle Gamer säßen bis zu sieben Stunden täglich am PC, der Amateur bringe es auf bis zu vier Stunden pro Tag. Dennoch trieben Gamer sehr viel Sport. Die WHO empfiehlt wöchentlich 2,5 Stunden Bewegung. E-Sportler trainierten bis zu 8,6 Stunden pro Woche.
Dies ist die zweite E-Sport-Studie der Sporthochschule. Die Befragten hätten ihre eigene Gesundheit als gut bis sehr gut bewertet. Im Vergleich zum Vorjahr habe die körperliche Aktivität der Gamer sogar noch zugenommen. Etwa 80 % hätten die Erwartungen der Weltgesundheitsorganisation hinsichtlich sportlicher Betätigung sogar übertroffen.
Auch wenn E-Sportler auf Bewegung und gesunde Ernährung achten, so gebe es doch einen Aspekt, der sich weniger günstig auf die Gesundheit auswirke, kommentierte Dr. Froböse.
Insbesondere an den Wochenenden gingen viele Gamer erst zwischen 1 und 5 Uhr morgens ins Bett. Dies aber habe Auswirkungen auf den Biorhythmus. Dennoch könne insgesamt ein positives Fazit gezogen werden.
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