Videospielsucht? Profi-E-Sportler Uzi tritt mit 23 Jahren zurück
Posted on: 07/06/2020, 05:30h.
Last updated on: 05/06/2020, 03:11h.
Der chinesische E-Sport-Profi Jian „Uzi“ Zi-Hao geht mit nur 23 Jahren in den Ruhestand. Dies gaben der Gamer, der als einer der besten Spieler von League of Legends gilt, und sein Team in dieser Woche via Social Media bekannt. Grund für den Rückzug sollen massive gesundheitliche Probleme sein.
Diabetes und psychische Probleme
In den vergangenen Jahren hatte Profi-Gamer Uzi immer wieder gesundheitsbedingt Pausen einlegen müssen. Nun ist seine Karriere wohl endgültig vorbei. Sein Team Royal Never Give Up veröffentlichte in dieser Woche eine Mitteilung, nach der der Meister der chinesischen Liga LPL von 2018 sich aus dem aktiven Sport zurückziehe.
Uzi selbst führte auf der Social-Media-Plattform Weibo aus, was ihn zu diesem Schritt bewegt habe. Sein Lifestyle während der vergangenen acht Jahre intensiven Trainings habe seine Gesundheit massiv beeinträchtigt.
Heute sei er körperlich und psychisch so schwer angeschlagen, dass sein Arzt ihm dringend zum Rücktritt geraten habe:
Im letzten Jahr habe ich herausgefunden, dass ich infolge des jahrelangen späten Aufbleibens, einer fettreichen Ernährung und des unüberwindlichen Stresses Typ-2-Diabetiker bin. Meine psychische Verfassung ist nicht mehr so gut wie vorher. Der Arzt hat mir gesagt, dass es zu ernsthaften Komplikationen kommen kann, wenn ich weitermache.
Krankheitsbild Gaming Disorder?
In der Community wurde die Bekanntgabe des Rücktritts Uzis mit Bedauern, aber auch Besorgnis aufgenommen. Viele Fans bedankten sich bei dem Gamer und lobten ihn für sein exzellentes Spiel. Jedoch mehrten sich auch Mahnungen, dass ihre Idole mehr auf sich achten müssten und ihre körperliche und psychische Gesundheit nicht aus dem Blick verlieren dürften.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der deutlich übergewichtige Uzi seine körperlichen Probleme öffentlich gemacht. In einem von Sponsor Nike veröffentlichen Video [Beitrag auf Englisch] war zu sehen, wie schwer sich der damals 22-Jährige bei einem verhältnismäßig einfachen Sporttest tat.
Ähnliches ist auch in der internationalen Berichterstattung zu verfolgen. So zollen beispielsweise britische Kommentatoren der sportlichen Leistung des Gamers Respekt, verweisen aber auch auf die Gefahren der seit vergangenem Jahr offiziell von der Weltgesundheitsorganisation als Krankheit eingestuften Gaming Disorder. Die von Uzi genannten Krankheitsmerkmale deckten sich mit denen der Videospielsucht.
Es bleibt abzuwarten, ob der Fall des 23-Jährigen, der sich aufgrund starker Beschwerden zurückziehen muss, nun zu einer gesteigerten Achtsamkeit gegenüber Risiken des exzessiven Spiels führen wird.
No comments yet