EA hält an Lootboxen für FIFA 23 Ultimate Team fest
Posted on: 13/08/2022, 05:30h.
Last updated on: 12/08/2022, 01:20h.
Am 30. September 2022 soll die letzte Fußballsimulation des Entwicklers EA mit FIFA-Lizenz erscheinen. Dabei sollen Lootboxen weiterhin Teil des Games sein. Dies bestätigte EA in einem gestern veröffentlichten Statement gegenüber dem Onlinemagazin Eurogamer.
Die Lootboxen, so EA gegenüber Eurogamer, seien seit mehr als zehn Jahren Teil des FIFA-Spiels und bei den Fans beliebt. Es sei den Spielern gegenüber fair, entscheiden zu können, ob sie für Verbesserungen und ein Gefühl der Spannung Geld ausgeben möchten.
Weiterhin erkläre der Entwickler in seinem Statement:
„Es ist wichtig zu erwähnen, dass das Ausgeben von Geld in unserem Spiel völlig optional ist und wir nicht dazu ermutigen, mehr auszugeben als Belohnungen im Spiel zu erhalten. FUT-Packs funktionieren in der gleichen Weise, egal, ob sie bezahlt oder erhalten werden und die meisten Spieler geben im Spiel überhaupt nichts aus. Zum Beispiel wurden neun von zehn FUT-Packs, die in FIFA 22 geöffnet wurden, [durch Geschicklichkeit; Anm. d. Red.] verdient.“
Kontroversen um das Verbot von Lootboxen
Ausschlaggebend dafür, an den umstrittenen Lootboxen festzuhalten, sei die Entscheidung der britischen Regierung gewesen, das Monetarisierungssystem derzeit nicht zu verbieten.
Das britische Ministerium für Digitales, Kultur, Medien und Sport (DCMS) gab Mitte Juli 2022 bekannt, Lootboxen nicht mit in die Glücksspielregulierung aufzunehmen. Nach sorgfältigen Prüfungen seit dem Jahr 2020 sei die Regierung, so das Statement [Seite auf Englisch] zu dem Schluss gekommen, dass Lootboxen eher einem Pokémon-Kartenspiel als einem Spielautomaten ähnelten und daher nicht den Glücksspielgesetzen zu unterstellen seien. Andere Länder, so zum Beispiel Belgien, sehen dies anders und haben Lootboxen bereits verboten.
Obwohl die britische Regierung sich gegen ein Verbot entschieden hatte, warnte sie die Entwickler und Games-Anbieter davor, derartige Bezahlangebote für Kinder zugänglich zu machen. Kulturministerin Nadine Dorries hatte betont, Spielanbieter müssten deutlich mehr tun, um Altersbeschränkungen durchzusetzen und Spieler vor möglichen Schäden zu schützen.
Gleichwohl gilt die Wirksamkeit eines Verbots der auf dem Zufall basierenden Beutekisten als ungewiss. So zeigte eine aktuelle Studie aus Belgien, dass das dortige Lootboxen-Verbot nicht auf gewünschte Weise durchgesetzt werde.
Noch immer, so das Ergebnis der von Leon Y. Xiao durchgeführten Analyse, seien Lootboxen dort in 82 Prozent der Top-Mobile-Games verfügbar. Teil des Problems sei Xiao zufolge, dass Lootboxen in Belgien als Teil der Glücksspiel-Gesetzgebung gehandhabt würden. Zielführender, so der Analyst, seien eigenständige Gesetze für die Regulierung. Einen derartigen Ansatz versucht derzeit die spanische Regierung auf den Weg zu bringen.
Ob sie damit Erfolg haben wird, wird sich jedoch erst zeigen, wenn das Gesetz verabschiedet wird und seine mögliche Wirkung entfalten kann.
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