EGBA warnt vor Online-Glücksspiel-Schwarzmarkt in Italien
Posted on: 19/10/2023, 05:39h.
Last updated on: 19/10/2023, 05:39h.
In Italien beherrscht ein Wettskandal von Fußballnationalspielern derzeit die Schlagzeilen. Doch das illegale Online-Glücksspiel macht auch vor normalen Verbrauchern nicht halt. Dem Verband der europäischen Glücksspielanbieter EGBA zufolge erwirtschaften nicht-lizenzierte Betreiber alljährlich Milliardensummen.
Der Zeitung La Gazzetta dello Sport zufolge würden von italienischen Spielern auf dem Schwarzmarkt pro Jahr Wetten im Wert von 25 Mrd. Euro platziert. Davon seien 75 % auf nicht lizenzierte Glücksspiel-Webseiten ausgegeben worden. Auf Grundlage dieser Zahlen schätze die EGBA, dass das illegal Online-Glücksspiel in Italien jährlich fast 1 Mrd. Euro an Bruttospielerträgen generiere.
Dies sei mehr als die kombinierten Einnahmen aus dem regulierten Online-Glücksspiel von acht kleineren EU-Ländern. Begünstigt werde die alarmierende Entwicklung nach Ansicht der EGBA durch das Verbot der Glücksspielwerbung in Italien.
EGBA-Generalsekretär Maarten Haijer betonte:
Die beträchtliche Größe des italienischen Online-Schwarzmarktes ist besorgniserregend, aber nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass Italien eine der strengsten Werberegelungen Europas für seine lizenzierten Glücksspielunternehmen hat. Das Werbeverbot des Landes für zugelassene Glücksspielanbieter begünstigt eindeutig den Schwarzmarkt.
Ohne ein ausreichendes Maß an Werbung gebe es für Spieler in Italien keine wirkliche Möglichkeit, zwischen einer im Land lizenzierten Glücksspiel-Webseite und einem illegalen Angebot zu unterscheiden. Es sei offensichtlich, dass die Durchsetzungsmaßnahmen der Regierung gegen Schwarzmarkt-Betreiber nicht ausreichten, so Haijer.
Deshalb müssten die Werbevorschriften für das Online-Glücksspiel in Italien überarbeitet werden. Nur so könne die Regierung sicherstellen, dass italienische Spieler gut über die lizenzierten Webseiten im Land informiert seien.
Illegales Glücksspiel stärker bekämpfen
Der Glücksspielverband betonte, dass der Kampf gegen illegale Webseiten zu dessen höchsten Prioritäten zähle. Schwarzmarkt-Betreiber hielten sich nicht an die Maßgaben eines verantwortungsvollen Spiels und würden neben Gesetzesbrüchen auch Steuerhinterziehung begehen.
Zur Bekämpfung der illegalen Angebote von Online-Glücksspiel in Italien greifen die Behörden verstärkt auf Netzsperren zurück. In diesem Jahr blockierte die Zoll- und Monopolkommission bereits über 9.800 nicht-lizenzierte Webseiten. Damit liegt die Zahl schon jetzt um 400 gesperrte Betreiber über dem Niveau von Ende 2022.
Die EGBA forderte die italienischen Behörden auf, die Sensibilität der italienischen Spieler für das Thema zu schärfen. Es müsse mehr dafür getan werden, damit allen Verbrauchern die Risiken dieser Angebote bewusst seien. Auch dies könne neben überarbeiteten Richtlinien für Glücksspielwerbung dazu beitragen, die Kanalisierungsrate für das Online-Glücksspiel in Italien in Zukunft zu steigern.
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