Fußballverband fordert Aus für Sportwetten auf Gelbe Karten
Posted on: 29/08/2023, 09:13h.
Last updated on: 29/08/2023, 09:13h.
Im britischen Fußball könne einer beliebten Sportwetten-Variante das Aus drohen. Der Fußballverband Football Association (FA) hat der Tageszeitung Daily Mail zufolge ein Ende von Wetten auf Ereignisse während der Matches ins Spiel gebracht. Darunter fallen würden beispielsweise Sportwetten auf Gelbe Karten, Frei- und Strafstöße oder Platzverweise.
Auslöser seien Befürchtungen der FA, dass die Beibehaltung von Sportwetten auf diese vergleichsweise einfach zu provozierenden Ereignisse zu einem Anstieg der Wett- und Spielmanipulation führen könnte. Der Verband setze dabei zunächst nicht auf ein Verbot durch den Gesetzgeber.
Stattdessen befänden sich die Fußballoffiziellen im Gespräch mit einer Reihe von britischen Sportwetten-Anbietern, so die Mail-Reporter. Allerdings habe die FA angedeutet, dass das zuständige Ministerium für Digitales, Kultur, Medien und Sport seine Zustimmung zu einem Aus für die Sofortwetten signalisiert habe.
Britischen Medienberichten zufolge hätten bereits einige Buchmacher reagiert. Demnach fänden sich Sportwetten auf Gelbe Karten, Platzverweise oder Elfmeter nicht mehr in den Angeboten von Betreibern wie Unibet oder 32Red. Bei anderen Anbietern seien die Wetten hingegen weiterhin verfügbar.
Als Begründung habe die FA eigene Untersuchungen zum Wettverhalten und der Gefahr von Spielmanipulation angegeben. Dabei sei nach Angaben der Daily Mail offenkundig geworden, dass diese Form der Sofortwetten eine Rolle gespielt habe.
Sportwetten-Ermittlungen gegen Profis
Die möglichen Forderungen des Fußballverbands hätten einen aktuellen Hintergrund. Derzeit ermitteln die Verantwortlichen der englischen Profiligen gegen eine Reihe von Fußballspielern aufgrund illegaler Wettaktivitäten.
Wie aktuell das Problem der durch Fußballspieler getätigten Sportwetten ist, wurde erst vor wenigen Monaten ersichtlich. Ende der vergangenen Saison wurde der Ex-Reading-Profi Kynan Isaac mit einer Sperre von knapp 12 Jahren belegt. Er hatte sich während eines FA-Cup-Spiels absichtlich des Feldes verweisen lassen, um Wettbetrug zu begehen.
Bereits im Jahr 2018 wurde Bradley Wood von Lincoln City von der FA mit einer sechsjährigen Sperre belegt, nachdem er sich in zwei FA-Cup-Spielen absichtlich zwei Platzverweise eingehandelt hatte. Ihm konnte nachgewiesen werden, dass er dabei 10.000 GBP bei vorher vereinbarten Sportwetten gewonnen hatte.
Das Bestreben des Fußballverbands für ein Ende der Sportwetten auf Gelbe Karten und Platzverweise hätte somit einen sehr aktuellen Bezug. Noch ist allerdings unklar, ob sich die Buchmacher auf einen generellen Stopp dieser populären Wett-Varianten einlassen werden. Ansonsten könnte die FA bestrebt sein, bei Regierung und Glücksspielbehörde ein offizielles Verbot dieser Sportwetten zu erwirken.
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