England: Kläger fordert 2 Mio. GBP vom Glücksspiel-Anbieter Betfred
Posted on: 18/10/2020, 05:30h.
Last updated on: 16/10/2020, 01:44h.
Der Streit um einen Jackpot in Höhe von 1,7 Millionen GBP (rund 1,9 Millionen Euro) aus einem Blackjack-Spiel beim Glücksspiel-Anbieter Betfred soll nun vor dem britischen High Court ausgetragen werden. Wie die BBC [Seite auf Englisch] am Freitag berichtet hat, sei dem Betfred-Kunden Andy Green (53) die Auszahlung nach einem Software-Fehler verweigert worden. Daraufhin sei er vor Gericht gezogen.
Das betreffende Spiel habe sich im Januar 2018 ereignet. Der 53-Jährige habe auf seinem Handy Blackjack gespielt und den Jackpot gewonnen, so Green. Als er den Betrag in Höhe von 1.722.923,54 GBP habe einlösen wollen, sei ihm dieser verweigert worden.
Zum Beweis habe der Mann einen Screenshot des Gewinns vorgelegt. Dem Anbieter Betfred zufolge sei die Zahlung jedoch infolge eines Software-Fehlers verweigert worden, der dazu geführt habe, dass Green eine falsche Gewinnmeldung angezeigt worden sei.
Aus Kulanzgründen habe ihm das Unternehmen eine Zahlung von zunächst 30.000 GBP angeboten, die Betfred in der Folge auf 60.000 GBP erhöht habe. Beide Angebote habe Green ausgeschlagen und sei stattdessen vor Gericht gezogen.
Vor dem High Court fordere Green nun eine Summe von 2 Millionen GBP, einschließlich der Zinsen, die sich in den vergangenen Jahren angesammelt hätten.
Andy Green lege große Hoffnungen in den High Court:
Die letzten zweieinhalb Jahre haben sich wie die Hölle auf Erden angefühlt. (…) Hoffentlich wird der Richter die Argumente meiner Anwälte akzeptieren, und dieser Albtraum wird vorbei sein. Mein Champagner liegt solange auf Eis!
Betfred: Keine Auszahlung bei technischen Störungen
Betfred argumentiere, dass gemäß den Geschäftsbedingungen im Falle von technischen Störungen alle Auszahlungen nichtig seien. Green habe den Bedingungen vor Spielbeginn zugestimmt und somit auf derartige Ansprüche verzichtet.
Greens Anwalt Peter Coyle werfe Betfred hingegen vor, die Gewinne anderer Kunden in ähnlichen Fällen durchaus ausgezahlt zu haben und lediglich den hohen Betrag in Greens Fall einbehalten zu wollen. Ebenso hätte das Unternehmen versäumt, Beweise für den technischen Zwischenfall vorzulegen, so Coyle.
Der Entscheidung des High Courts dürfte unterdessen nicht nur Andy Green mit Spannung entgegensehen. Sollte das Gericht zugunsten des Klägers entscheiden, könnte dies auch anderen betroffenen Gewinnern zugutekommen.
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