Juni-Erlöse von Casinos in Nevada um über 45 % eingebrochen
Posted on: 30/07/2020, 11:48h.
Last updated on: 30/07/2020, 04:59h.
Die Casino-Branche von Nevada ist wirtschaftlich weiter schwer angeschlagen. Den gestern veröffentlichten Umsatzzahlen vom Juni zufolge sanken die Bruttoerlöse im Vergleich zum Vorjahresmonat um 45,6 %.
Nach Verhängung des Covid-19-bedingten Lockdowns im März hatten die Casinos erst Anfang letzten Monats von Nevadas Gouverneur Steve Sisolak die Genehmigung zum Neustart erhalten. Wie schleppend sich das Geschäft entwickelt, zeigen die offiziellen Daten zum Juni-Umsatz, die die Branche mit Spannung erwartet hatte.
Annähend halbierte Erlöse
Den Zahlen zufolge erwirtschafteten die Glücksspielbetriebe Bruttoerlöse in Höhe von 566,8 Mio. USD. Im Juni 2019 hatten diese noch bei über 1 Mrd. USD gelegen.
Am 4. Juni eröffneten die ersten Casinos mit strengen Abstands- und Hygieneauflagen für Angestellte und Spieler. Diese Maßnahmen reichten der Gewerkschaft der in den Gastronomie- und Hotelbereichen arbeitenden Casino-Angestellten jedoch nicht. Um ihre Forderung nach einem wirksameren Schutz durchzusetzen, verklagte die Culinary Union eine Reihe von Casino-Betreibern.
Doch die nun veröffentlichten Zahlen zeigen auch, dass nicht alle Bereiche in gleichem Maße von den Verlusten betroffen sind. So trugen die Spielautomaten mit Einnahmen von 394,1 Mio. USD erneut den Löwenanteil zu den Casino-Erlösen bei.
Obwohl viele der Casino-Slots von den Betreibern stillgelegt wurden, um die geforderten Mindestabstände zu gewährleisten, sanken die Umsätze in diesem Bereich jedoch nur um 28,1 %.
Tischspiele besonders im Minus
Klassische Tischspiele waren hingegen sehr viel stärker von dem Rückgang betroffen. Auch hier hatte die Regierung Beschränkungen gefordert, um die Ansteckungsgefahr der Spieler und Angestellten zu minimieren. So waren beim Blackjack nur drei und bei Roulette sowie Poker jeweils vier Spieler je Tisch zugelassen.
Auch im Vergleich der betroffenen Regionen Nevadas treten große Unterschiede auf. Clark County mit der Spielermetropole Las Vegas ist besonders betroffen, denn dort gingen die Einnahmen um 51,4 % auf 441 Mio. USD zurück. Dabei litten die großen Casinos-Konzerne überproportional: Die Betriebe am weltberühmten Strip mussten im Juni ein Minus von 61,4 % hinnehmen.
Die begrenzte Spieleranzahl führte dazu, dass die Juni-Erlöse der Tischspiele bei lediglich 172,7 Mio. USD lagen, was einem Minus von 57,3 % zum Vorjahr entspricht. Während die Umsätze beim Blackjack um 39,5 % nachgaben, sanken die Erlöse beim 3 Card-Poker um 59,7 %.
Die Zahlen zeigen, wie weit die Casino-Industrie von der Normalität noch entfernt ist. Nach Einschätzung von Experten könnte es bis 2021 dauern, ehe sich die Branche von der Covid-19-Krise erholt hat.
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