Unerlaubte Glücks­spiel-Werbung? Behörde ermittelt gegen Neymar

Posted on: 13/04/2023, 11:15h. 

Last updated on: 13/04/2023, 11:45h.

Klaus Zimmermann Read More
Expertise: E-Sport, Gesetzgebung, Sport.

Anfang März schockte Fußballfans die Nachricht von der schweren Verletzung des PSG-Stars Neymar. Nun macht der brasilianische Spieler erneut Schlagzeilen. Medienberichten zufolge ermittelt die französische Glücksspielbehörde l’Autorité nationale des jeux (ANJ) wegen des Verdachts der unerlaubten Glücksspiel-Werbung gegen Neymar.

Neymar
Neymars Glücksspiel-Verhalten löst Kritik aus (Bild: Flickr/Renan Katayama, CC BY-SA 2.0)

Am Dienstag berichtete das Magazin RMC Sport, dass Neymar ins Visier der Glücksspielbehörde geraten sei. Die Ermittler der ANJ prüften demnach, ob die Poker-Streams, die der Fußballer in den vergangenen Monaten häufiger im Internet übertragen hatte, verbotene Werbung für einen Glücksspiel-Anbieter enthalten.

Streamte Neymar illegale Glücksspiel-Partnerschaft?

Konkret zur Last gelegt wird dem Fußballprofi eine Poker-Session, bei der Neymar rund 1 Mio. Euro verlor. Dabei wurde auch Neymars Partnerschaft mit der Online-Glücksspiel-Plattform Blaze gezeigt. Diese besitzt in Frankreich keine Glücksspiel-Lizenz und ist damit illegal.

Um sich der illegalen Glücksspiel-Werbung schuldig gemacht zu haben, müsste der Fußballstar das Video allerdings auf französischem Boden produziert haben. Dies ist bei ihm jedoch alles andere als sicher, da der Fußballer sich derzeit in der Genesung in damit in seinem Heimatland befindet. Ein Indiz für einen Aufenthalt im Ausland ist, dass Neymar die Poker-Session nicht auf französisch, sondern in seiner portugiesischen Heimatsprache kommentierte.

Das Verhalten von Neymar abseits des Platzes sorgt bereits seit geraumer Zeit für Aufmerksamkeit. So trat der Brasilianer Anfang März nur einen Tag nach der bitteren Champions-League-Niederlage seines Clubs PSG gegen Bayern München bei der European Poker Tour in Paris an. Doch auch bei dem Poker-Event kam der Fußballprofi nicht weit. Ohne in die Geldränge zu gelangen, schied Neymar am zweiten Tag aus.

Der mittlerweile millionenfach im Netz angeklickte Stream rief neben der Blaze-Partnerschaft jedoch auch vielfach Kritik wegen der Verharmlosung der mit dem Glücksspiel verbundenen Gefahren hervor.

ANJ sieht Neymars Poker-Verhalten kritisch

So beurteile die ANJ das Verhalten von Stars wie Neymar in Bezug auf die Glücksspiel-Streams kritisch. In seinem Bericht zitiert RMC Sport einen mit dem Fall betrauten Insider, dass

… Mitteilungen (…) über erlittene große Verluste oder Gewinne sehr gefährlich sind.

Dem Sender zufolge prüfe die Glücksspielbehörde nun den Anfangsverdacht. Ehe es zu offiziellen Ermittlungen kommt, müsste sicher geklärt werden, wo sich Neymar während des umstrittenen Poker-Streams aufgehalten hat. Weitere Kommentare von der ANJ sowie von Neymar zu dem Fall gibt es derzeit noch nicht.