Sportwetten: Erste Statistiken zum Super Bowl LIII erschienen
Posted on: 05/02/2019, 02:55h.
Last updated on: 05/02/2019, 04:26h.
Das Spiel zwischen den New England Patriots und den Los Angeles Rams war kein spielerisches Feuerwerk, dafür aber ein Highlight für Sportwetten-Freunde und US Buchmacher, die in vielen Bundesstaaten erstmals legal Wetten auf das Sportevent des Jahres anbieten durften.
Nevada noch immer an der Spitze
Trotz der Legalisierung von Sportwetten in den US-Bundesstaaten New Jersey, Pennsylvania, New Mexico, Rhode Island, West Virginia, Delaware und Mississippi ist Nevada noch immer das Mekka der Buchmacher und Sportwetten-Enthusiasten.
Im „Silver State“ ist Glücksspiel schon seit 1931 legal und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. So erwirtschafteten die 24 größten Casinos von Las Vegas im Jahre 2017 durch Glücksspiel über 72 Millionen US-Dollar (63. Millionen Euro) um (Link auf Englisch).
Das Finale der National Football League (NFL) ist in den „Sportbooks“ der Casinos das umsatzstärkste Ereignis des Jahres. Beim diesjährigen Super Bowl LIII platzierten Football-Fans in 200 Wettbüros Nevadas insgesamt Wetten im Wert von 145.9 Millionen US-Dollar (ca. 127 Millionen Euro). Der Gewinn der Buchmacher betrug 10.7 Millionen US-Dollar (ca. 9 Millionen Euro) oder 7.4 %.
Dies war der zweithöchste Gesamteinsatz, der je in Nevada auf den Super Bowl gesetzt wurde. Nur im Jahre 2018, in dem die Philadelphia Eagles die New England Patriots mit 41:33 schlugen, war die Wettsumme mit 158.5 Millionen US-Dollar (ca. 138 Millionen Euro) noch höher. Der Gewinn der Buchmacher betrug allerdings nur magere 0.7 %.
Interessante Wetten zum Super Bowl LIII
Beim diesjährigen Super Bowl LIII wurden nicht nur Wetten zum Endergebnis angenommen. Buchmacher boten auch eine ganze Reihe von Wetten an, die den Rahmen des Sportereignisses betrafen.
So konnte darauf gewettet werden, wie lange die Soul-Sängerin Gladys Knight für das Singen der Nationalhymne benötigen würde, oder wie oft Präsident Donald J. Trump während des Spiels twittern würde.
Darüber hinaus wurden Wetten zum möglichen Rücktritt von Quarterback Tom Brady angeboten. Wie Brady allerdings nach dem Spiel mitteilte, will er auch in der nächsten Saison für die Patriots an den Start gehen.
Ein Grund für den leichten Einsatzrückgang im Jahre 2019 war das Ausbleiben hoher Einzelwetten. Allein im letzten Jahr hatte ein Wettender in Nevada im Alleingang 8 Millionen US-Dollar (ca. 7.3 Millionen Euro) auf das Spiel der Eagles gegen die Patriots gesetzt.
Beunruhigt zeigt sich die Branche angesichts des rückgängigen Wetteinsatzes nicht. Art Manteris, Vizepräsident der Station Casinos und ein langjähriger Kenner der Sportwetten-Szene, sagte gegenüber dem Sportnachrichtenportal ESPN:
„Persönlich bin ich überhaupt nicht alarmiert. Unsere Einrichtungen waren voll mit Menschen, unser Hotel war gut besucht und alle 16 Wettbüros waren voll ausgelastet.“
Buchmacher in New Jersey mit Verlusten
Während die Buchmacher in Nevada positiv auf den Super Bowl LIII zurückblicken, ist die Stimmung unter den Buchmachern in New Jersey verhalten.
Wie die Division of Gaming Enforcement des Ostküstenstaates am gestrigen Montag mitteilte, verloren die Buchmacher in New Jersey knapp 4.5 Millionen US-Dollar (ca. 3.9 Millionen Euro).
Bei einem Gesamteinsatz von 39.4 Millionen US-Dollar (ca. 34 Millionen Euro) bedeutet dies einen Verlust von 13 %.
Die Statistik der Behörde basiert auf 10 landbasierten Wettbüros und 11 Unternehmen, die Wetten per mobiler Apps anbieten.
Mobiles Wetten: Positive Zahlen trotz Verlusten
Obwohl die Buchmacher in New Jersey herbe Verluste einstecken mussten, können sich die ortsansässigen Anbieter von Online-Sportwetten über die hohe Zahl mobil platzierter Wetten zufrieden zeigen.
So hat der Buchmacher DraftKings, der erst seit August 2018 eine Sportwettenlizenz in New Jersey besitzt, beim diesjährigen Super Bowl LIII über 300.000 Wetten über mobile Apps angenommen und mehr als 11 Millionen US-Dollar (ca. 9.6 Millionen Euro) ausgezahlt.
Die mobile Fantasy-Sports- und Online-Sportwetten-Plattform FanDuel nahm sogar 350.000 Wetten an, zahlte aber nur 5 Millionen US-Dollar (ca. 4.3 Millionen Euro) aus.
Trotz des hohen Traffic machten beide Unternehmen leichte Verluste, die einerseits im Zusammenhang mit Super Bowl-Promotions und andererseits dem Wettverhalten der Super-Bowl-Fans standen.
Sie hatten an der Ostküste wesentlich mehr Geld auf einen Sieg der New England Patriots gesetzt und mit ihrem Tipp recht behalten. Insgesamt hatten 73 % der DraftKings-Kunden die Patriots als Favoriten auserkoren.
Die großen Gewinner und die großen Verlierer
Im Zuge der statistischen Aufarbeitung der Super Bowl-Wetten dürfen selbstverständlich nicht die größten Wetteinsätze, Gewinner und Verlierer fehlen.
Eine der größten Wetten nahm am letzten Freitag der US-Ableger des britischen Buchmachers William Hill an. Ein Kunde wettete 1.5 Millionen US-Dollar (ca. 1.3 Millionen Euro) auf einen Sieg der Los Angeles Rams.
Ein weiterer unbekannter Football-Fan übertraf dies noch und setzte bei mehreren Buchmachern insgesamt 3.8 Millionen US-Dollar (ca. 3.3 Millionen Euro) auf einen Sieg der Rams.
Über einen hohen Gewinn durfte sich ein Sportfreund freuen, der die Anzahl der erzielten Punkte der Los Angeles Rams (3) richtig erriet. Bei einem Einsatz von 250 US-Dollar (ca. 200 Euro) und einer Wahrscheinlichkeit von 400:1 gewann der Spieler 100.000 US-Dollar (ca. 88.000 Euro).
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