Vorgabe für detaillierte Glücksspiel-Aktionspläne in Schweden
Posted on: 03/09/2024, 05:30h.
Last updated on: 02/09/2024, 06:00h.
In Schweden werden die Anbieter von Glücksspiel präzise Aktionspläne vorlegen müssen, anhand derer sie den Spielerschutz gewährleisten wollen. Die schwedische Regierung beschloss am 29. August zudem, dass die Glücksspielbehörde künftig in der Lage sein wird, Anforderungen an den Inhalt der Aktionspläne der Lizenzinhaber zu stellen.
Das Glücksspielgesetz fordert von allen Lizenzinhabern die Vorlage eines Aktionsplans. In diesem müssen die Betreiber detailliert aufzeigen, wie sie ihrer Sorgfaltspflicht gegenüber den Spielern nachkommen. Dies wurde nun um die Möglichkeit zur Formulierung konkreter Anforderungen seitens der Glücksspielbehörde erweitert.
Laut Spelinspektionen ist der Aktionsplan von zentraler Bedeutung für die Gewährleistung der Sorgfaltspflicht, da Lizenzinhaber ihre Verfahren auf der Grundlage dieses Plans festlegen. Schwedens Minister für Finanzmärkte, Niklas Wykman erklärte dazu:
Es muss Ordnung und Klarheit auf dem Glücksspielmarkt herrschen. Die neue Anforderung wird zu detaillierteren Aktionsplänen führen. Dann wird deutlich, wie die Glücksspielunternehmen ihre Verantwortung wahrnehmen, um den mit dem Glücksspiel verbundenen Risiken entgegenzuwirken.
Dies werde die Fähigkeit der schwedischen Glücksspielbehörde stärken, Menschen vor den negativen Aspekten des Glücksspiels zu bewahren, so der Minister. Zugleich erhalte die Spelinspektionen ein Tool, um feste Anforderungen an die Lizenznehmer zu formulieren.
Unterschiedliche Glücksspiel-Aktionspläne in Schweden
Bei Erhebungen habe die Glücksspielbehörde festgestellt, dass der Inhalt der Aktionspläne der verschiedenen Lizenzinhaber sehr unterschiedlich ist. Unabhängig davon sei es das Ziel, dass alle Konzessionäre ihre Leitlinien für das verantwortungsvolle Glücksspiel in Schweden klar benennen.
Spelinspektionen kontrolliert nicht nur lizenzierte Betreiber und engagiert sich im Kampf gegen illegale Anbieter, sondern hat auch kleinere Marktteilnehmer im Blick. Dies erfuhr in der vergangenen Woche der Eishockeyverein IF Björklöven. Die Behörde wirft dem Klub vor Verstöße gegen die Anforderungen an Wohltätigkeitslotterien vor. Demnach stellte sie fest, dass die vom Verein herausgegebenen Lottoscheine nicht den Anforderungen entsprechen und zu wenig Informationen für Spieler enthalten. Aus diesem Grund verwarnte sie den Klub und verhängte ein Bußgeld in Höhe von 20.000 SEK (1.750 Euro).
Den in Schweden lizenzierten Betreibern bleibt nur wenig Zeit, um die Rahmenbedingungen für ihr Glücksspiel anzupassen. Die im Mai erstmals formulierte Änderung wird bereits am 1. Oktober 2024 in Kraft treten.
Zudem stehen ihnen möglicherweise weitere Einschränkungen bevor. So wird derzeit ein Verbot des Glücksspiels auf Kredit diskutiert. Somit könnte ein Kreditkartenverbot künftig ebenfalls in den Anforderungskatalog an die Konzessionäre gestellt werden.
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