Europäischer Casino-Verband warnt vor weiterhin schweren Zeiten
Posted on: 28/01/2022, 05:29h.
Last updated on: 28/01/2022, 09:24h.
Die European Casino Association (ECA) hat neue Erkenntnisse zu den Belastungen der Branche im vergangenen Jahr vorgelegt. In der am Mittwoch veröffentlichten Analyse verdeutlicht die Interessenvertretung der Casino-Betreiber die Schwierigkeiten, mit denen die Unternehmen konfrontiert wurden und voraussichtlich auch in diesem Jahr werden.
Demnach seien Europas Casinos im vergangenen Jahr an durchschnittlich 150 Tagen Corona-bedingt geschlossen gewesen. Die Betriebe in Frankreich hätten mit 199 Tage am längsten geschlossen bleiben müssen. Im Vergleich dazu seien ungarische Casinos glimpflich davongekommen. Die Schließungen hätten die Casinos lediglich 54 Tage gekostet.
Dauern die schweren Zeiten weiter an?
Der Verband machte den terrestrischen Casino-Betreibern wenig Hoffnung auf eine baldige Besserung. Stattdessen erklärte ECA-Direktor Per Jaldung:
Schließungen und Ausgangssperren werden den normalen Betriebsablauf der ECA-Mitglieder bis 2022 weiter stören.
In den meisten Ländern seien Casinos zwar wieder geöffnet, doch vielerorts seien sie durch eine Reihe von Einschränkungen belastet. Die Regeln variierten dabei in den Ländern mitunter erheblich.
Das Regelwirrwarr zeige sich beispielsweise bei den gastronomischen Angeboten. In Frankreich seien überhaupt keine Speisen und Getränke auf den Casino-Floors erlaubt. Demgegenüber sei dies in Slowenien bis 22.00 Uhr problemlos möglich.
Ungleichheit herrsche auch bei den Besucherkapazitäten. In Polen dürfe sich auf einer Fläche von 15 m² lediglich eine Person aufhalten, wohingegen in Schweden nur ein Mindestabstand von einem Meter zu beachten sei.
Überall Pflicht seien zudem aufwändige Hygieneprotokolle, die die Unternehmen für Mitarbeiter und Spieler einhalten müssten. Zudem forderten 95 % aller Casinos von ihren Besuchern einen negativen Corona-Test.
Die in Belgiens Hauptstadt Brüssel beheimatete ECA vertritt die Interessen von 28 Casino-Betreibern, die über 50.000 Mitarbeiter beschäftigen. Zu den Mitgliedern zählen Firmen aus fast allen EU-Staaten. Aus dem deutschsprachigen Raum sind unter anderem der Deutsche Spielbankenverband, Casinos Austria und der Schweizer Casino Verband vertreten. Zu den Partnern des ECA gehören zudem Glücksspielkonzerne wie Aristocrat und Scientific Games.
Um die Belastungen für die Branche abzumildern, forderte Jaldung von den Regierungen weitere Unterstützung. Die Staatshilfen müssten verlängert werden, solange die Geschäfte nicht uneingeschränkt öffnen dürften.
Ansonsten bestünde nicht nur für die Unternehmen eine akute Gefahr. Die Krise könne Tausende Jobs kosten, während den Staaten millionenschwere Verluste bei den Steuereinnahmen drohten. Ob der ECA-Chef bei den Regierungen mit seinen Forderungen auf offene Ohren stoßen wird, bleibt indes abzuwarten.
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