Gefeuert während der Pandemie: Beschäftigte der Station Casinos reichen Sammelklage ein
Posted on: 30/03/2022, 11:43h.
Last updated on: 30/03/2022, 11:51h.
In Nevada haben 76 ehemalige Mitarbeiter von Station Casinos eine Sammelklage gegen ihren vormaligen Arbeitgeber eingereicht. Laut der Gewerkschaft Culinary Union habe der drittgrößte private Arbeitgeber des Bundestaates gegen den „Nevada Hospitality and Travel Workers Right to Return Act“ (SB386) verstoßen. Dies teilte die Gewerkschaft am Dienstag in einer Presseerklärung [Seite auf Englisch] mit.
Das Gesetz wurde im Mai 2021 verabschiedet. Es sieht vor, dass Beschäftigte unter anderem aus der Casino-Branche wieder in ihre Positionen zurückkehren können, wenn sie diese aufgrund der Schließungen verloren haben und diese wieder verfügbar sind.
Die Gewerkschaft erklärt in ihrer Sammelklage, dass Station Casinos, Betreiber von neun Spielstätten in Las Vegas, gegen dieses Gesetz verstoßen und die ehemaligen Mitarbeiter nicht, wie im Gesetz vorgeschrieben, zurückgerufen habe.
Ted Pappageorge, Sekretär und Schatzmeister der Culinary Union, erklärte in einer Stellungnahme:
Die Aktionen von Station Casinos während der Pandemie gegenüber ihren Mitarbeitern waren ungeheuerlich. Nach der Verabschiedung von SB386 und kurz vor dessen Inkrafttreten veranstalteten Station Casinos Jobmessen, um offene Stellen mit neuen Arbeitnehmern zu besetzen, anstatt ihre ehemaligen Mitarbeiter zurückzuholen. Station Casinos hat vehement gegen die Verabschiedung des Gesetzes gekämpft und hält sich nicht daran. Sie müssen das Richtige tun – ihre aktuellen und ehemaligen Mitarbeiter fordern und verdienen Gerechtigkeit.
Die 76 Klägerinnen und Kläger, von denen die meisten Frauen und Farbige seien, fordern nun Wiedereinstellung, rückwirkende und künftige Gehaltszahlungen sowie eine Geldstrafe für Station Casinos.
76 Angestellte mit 680 Jahren Berufserfahrung bei Station Casinos
Viele der Klägerinnen und Kläger seien eigenen Aussagen zufolge bereits viele Jahre bei Station Casinos beschäftigt gewesen, so auch Kenia Cobas, eine ehemalige Küchenhilfe auf der Green Valley Ranch.
Sie sei 16 Jahre im Unternehmen beschäftigt gewesen. Als alleinerziehende Mutter sei sie auf den Job angewiesen und es sei beschämend, wie das Unternehmen während der Pandemie gehandelt habe.
Auf dem Höhepunkt der Pandemie seien 98 % der Angestellten, die in der Gewerkschaft Culinary Union organisiert waren, entlassen worden. Davon befänden sich 80 % wieder in Lohn und Brot. Allerdings hätten diese auch einen Passus in ihren Verträgen gehabt, der ihnen die Rückkehr auf ihren Arbeitsplatz garantiert habe. Die Mehrheit der durch das Gesetz SB386 geschützten Arbeitnehmer sei jedoch nicht gewerkschaftlich organisiert.
Die Klage zielt darauf ab, ab dem 1. Juli 2021 einen an jeden Mitarbeiter zu zahlenden Schadensersatz in Höhe von 500 USD pro Tag zu erwirken. Bis Ende März 2022 würden die Gesamttage 274 betragen, was jedem Arbeitnehmer eine Zahlung von 137.000 USD einbringen würde. Dem Unternehmen könnte eine Zahlung von mehr als 10,4 Mio. USD drohen.
Samuel Fletes habe sieben Jahre als Küchenhelfer im Sunset Station Casino gearbeitet. Der Verlust seines Jobs sei ein herber Schlag gewesen. Fletes erklärte, das Unternehmen habe die Pandemie als Vorwand benutzt, um einige Angestellte loszuwerden.
Rodrigo Solano habe 27 Jahre lang als Koch bei Boulder Station gearbeitet. Er sei nicht mehr so jung und es sei ungerecht, jetzt in den Vorruhestand gedrängt zu werden. Station Casinos müsse das Richtige tun und alle wieder in Arbeit bringen.
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