Österreich sieht Fortschritte beim Kampf gegen illegales Glücksspiel
Posted on: 12/12/2024, 09:32h.
Last updated on: 11/12/2024, 04:19h.
Österreichs Finanzministerium ist auch in den vergangenen Monaten energisch gegen Aktivitäten in illegalen Spielhallen vorgegangen. Mit Erfolg, denn nach Angaben der Finanzpolizei Österreich konnte illegales Glücksspiel landesweit zurückgedrängt werden. Dies geht aus ihrem Arbeitsbericht zum dritten Quartal 2024 hervor, den die Behörde am Mittwoch veröffentlichte.
Laut Finanzpolizei Österreich bleibt illegales Glücksspiel ein Schwerpunkt ihrer Aktivitäten. Im dritten Quartal führte sie 25 Kontrollen durch und verhängte Geldstrafen in Höhe von 431.000 Euro. Bei den Kontrollen wurden 15 Glücksspielgeräte beschlagnahmt, was ein deutlicher Rückgang gegenüber früheren Quartalen ist.
Finanzminister Gunter Mayr lobte die Arbeit der Beamten. Er betonte:
Die Finanzpolizei führt regelmäßig Kontrollen durch, um die finanziellen Interessen der Republik zu schützen und den Rechtsstaat zu stärken. Die Kolleginnen und Kollegen gehen gezielt gegen Abgaben- und Sozialbetrug sowie illegales Glücksspiel vor. Das schreckt Betrüger ab, schützt redliche Unternehmen und sichert den fairen Wettbewerb.
Das Aus der beschlagnahmten Geräte ist dabei beschlossen Sache. Ende September wurden in Salzburg 58 eingezogene Glücksspielgeräte vernichtet.
Vor der Vernichtung wurden die Apparate laut Finanzministerium geöffnet und das darin befindliche Geld entnommen. Besonders ertragreich war dies jedoch nicht, denn es wurden lediglich 2.120 Euro entnommen.
Weniger Fälle aufgrund früherer Erfolge
Im Vergleich zu den Vorjahren sind die nun gemeldeten Zahlen niedrig. Die Ermittler führen dies auf die Zurückdrängung der illegalen Anbieter zurück. Dies habe zu einer allgemeinen Marktbereinigung geführt, sodass landesweit nur noch wenige illegale Glücksspiellokale wahrzunehmen seien.
Zur Bekämpfung von Vergehen im Glücksspielbereich setzt die Polizei in Wien künftig auf Jugendliche. Diese sollen als Testkäufer eingesetzt werden, um das Verbot der Teilnahme Minderjähriger am Glücksspiel zu kontrollieren. Die jungen Tester sollen bspw. in Spielhallen erkunden, ob sie Zugang zu den Spielautomaten erhalten, was verboten ist. Zur Absicherung der Rechtssicherheit werden die Testkunden stets von einer volljährigen Person begleitet. Noch ist die Regelung nicht umgesetzt, doch aktuellen Planungen zufolge soll das Vorhaben im April 2025 im Wiener Landtag beschlossen werden.
Insgesamt hat die Finanzpolizei im dritten Quartal im Kampf gegen Abgabenhinterziehung 13.572 Beschäftigte in 5.982 Betrieben überprüft. Die dabei entdeckten Verstöße führten zu 1.958 Strafanträgen mit Geldbußen von 4,38 Mio. Euro. Die meisten Verstöße betrafen dabei das Ausländerbeschäftigungsgesetz (ASVG) mit 845 Fällen.
Dabei kamen auch Vorfälle der kurioseren Art ans Licht. So wurden bei einem Konzert der Band Coldplay in Wien insgesamt 154 Personen kontrolliert, darunter 79 ausländische Beschäftigte. Die Beamten stellten dabei elf Verstöße gegen das ASVG fest. Daraufhin wurden vor Ort 4.000 Euro gepfändet. Dies zeigt, dass die Finanzpolizei Österreich nicht nur illegales Glücksspiel zum Ziel ihrer Betrugsbekämpfung erklärt hat.
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