Finnland präsentiert Gesetzentwurf für liberalisierten Glücksspielmarkt
Posted on: 04/07/2024, 08:43h.
Last updated on: 04/07/2024, 08:43h.
In Finnland steht das Ende des Glücksspielmonopols bevor. Ab dem Jahr 2027 soll es in dem Land einen liberalisierten Glücksspielmarkt geben. Die gesetzlichen Vorgaben hierfür hat nun das Innenministerium des Landes per Gesetzentwurf vorgelegt.
Wie die finnische Regierung am Mittwoch in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch] ankündigte, soll das Monopol des Glücksspielanbieters Veikkaus im Jahr 2026 auslaufen.
Lizenziertes Glücksspiel für Sportwetten und Online-Casinos geplant
Bislang hatte Veikkaus das Monopol auf sämtliche Glücksspiele in Finnland. Der Bedarf der Spieler schien damit aber nicht gedeckt. So erklärte die Regierung:
Ein erheblicher Teil des Online-Glücksspiels findet jedoch außerhalb des Monopolsystems statt. Unternehmen außerhalb des Systems bieten Online-Glücksspiele an, die keiner nationalen Regulierung oder behördlichen Aufsicht unterliegen.
Die Marktöffnung soll daher für Sportwetten und Online-Glücksspiele erfolgen. Ausgenommen sind davon allerdings Lotteriespiele und das landbasierte Glücksspiel in den Casinos sowie an den Spielautomaten. Für diese Sektoren soll Veikkaus auch weiterhin das Monopol behalten, allerdings aufgeteilt auf verschiedene Unternehmen innerhalb des Konzerns.
Die Regierung legte neben dem Gesetzentwurf auch einen Zeitplan für die Marktöffnung vor. Demnach soll dem Parlament das neue Glücksspielgesetz nach einer Konsultationsphase im Frühjahr 2025 vorgelegt werden. Ab Anfang 2026 können Glücksspielanbieter Lizenzanträge einreichen. Somit könnte das lizenzierte Glücksspiel Anfang 2027 starten.
Vorgesehen ist zudem die Lizenzierung der Spielsoftware. Anträge hierfür können ab Anfang 2027 eingereicht werden. Die Glücksspielbetreiber sollen allerdings erst ab 2028 verpflichtet sein, ausschließlich Spiele mit Lizenz anzubieten.
Den Glücksspielmarkt soll künftig zudem eine neue Aufsichtsbehörde überwachen. Dieses wird an das Finanzministerium angeschlossen und erhält ein breites Spektrum an Befugnissen.
Die Glücksspielaufsicht soll in Zukunft nicht nur Sanktionen verhängen, sondern auch die Durchführung und Vermarktung von Glücksspielen verbieten dürfen. Darüber hinaus wird sie Geldstrafen verhängen können.
Geplant ist, gegen illegales Glücksspiel mit Netzsperren und Zahlungsblockaden vorzugehen. Die Überwachung und Bewertung problematischen Glücksspiels soll dem finnischen Institut für Gesundheit und Wohlfahrt zukommen. Für die Prävention und Reduzierung glücksspielbezogener Schäden können staatliche Zuschüsse bereitgestellt werden.
Nähere Informationen zu Präventionsprogrammen und zur Kanalisierungsrate der Spieler in das legale Glücksspiel dürften erst nach der Marktöffnung erfolgen. In einem ersten Schritt muss dafür allerdings der Gesetzentwurf verabschiedet werden.
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