Finnland: 15 % der Minder­jährigen mit Glücks­spiel­erfahrung

Posted on: 16/08/2024, 07:53h. 

Last updated on: 16/08/2024, 08:36h.

In Finnland sinkt die Zahl der Jugendlichen, die aktiv am Glücksspiel teilnehmen. Einer aktuellen Studie des finnischen Gesundheitsministeriums zufolge gaben in diesem Jahr 15 % der befragten Minderjährigen an, im vergangenen Jahr um Geld gespielt zu haben.

Noch immer zocken viele an Spielautomaten (Bild: Pixabay) Spielautomat
Noch immer zocken viele Junge an Spielautomaten (Bild: Pixabay)

Gegenüber der letzten Umfrage aus dem Jahr 2019 markiert dies einen deutlichen Rückgang. Kurz vor Beginn der Corona-Pandemie hatten noch 34 % angegeben, in den letzten 12 Monaten am Geldspiel teilgenommen zu haben.

Mit der Reform des Lotteriegesetzes im Jahr 2011 waren die Altersgrenzen für das Glücksspiel in Finnland harmonisiert worden. Seitdem gilt in dem nordosteuropäischen Land für jede Form des stationären und Online-Glücksspiel ein einheitliches Mindestalter von 18 Jahren.

In der Statistik des Ministeriums ist der Wert aus dem Jahr 2019 jedoch ein Ausreißer nach oben. Bei der vorhergehenden Befragung hatte der Anteil der spielenden unter 18-Jährigen noch bei nur 20 % gelegen.

Den aktuellen Daten zufolge ging der Anteil der Jugendlichen in Finnland, die schon einmal an Spielautomaten gezockt haben, in den letzten Jahren besonders stark zurück. Dabei sank die Zahl von über 70 % auf zuletzt 16 %.

Glücksspiel in Finnland nur für Volljährige

Im Jahr 2011 hatten noch 87 % der Jungen erklärt, mindestens einmal gegen Geld gespielt zu haben. In diesem Jahr liegt dieser Wert bei nur noch 25 %. Bei den minderjährigen Mädchen sank der Anteil in den vergangenen 13 Jahren ebenfalls erheblich. Lag dieser 2011 noch bei 54 %, ist er inzwischen auf 6 % gesunken.

Die Altersgrenze für Spielautomaten war bereits im Juli 2009 von 15 Jahren auf 18 Jahre angehoben worden. Bis dahin war die Nutzung der Geräte durch Minderjährige in Finnland weit verbreitet. Noch 1995 hatten fast neun von zehn Jugendlichen zugegeben, Spielautomaten schon einmal genutzt zu haben.

Hatten vor der Anhebung noch 25 % der unter 18-Jährigen angegeben, mindestens einmal wöchentlich das Angebot von Spielautomaten zu nutzen, sank deren Anteil ebenfalls rapide. Im Jahr 2011 erklärten lediglich 1 % dieser Altersgruppe, regelmäßig an den Geräten zu spielen.

Die Daten zeigen, dass das Mindestalter zumindest bei terrestrischen Geldspielgeräten Wirkung zeigt. Es dürfte allerdings noch ein weiter Weg sein, bis die Altersgruppe gänzlich abstinent vom Glücksspiel lebt.