Flensburg: Handball-Chef freut sich über Partnerschaft mit Online Glücksspielanbieter
Posted on: 21/09/2019, 05:30h.
Last updated on: 20/09/2019, 06:37h.
In dieser Woche bestätigte Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt die Fortführung seiner Partnerschaft mit Glücksspielanbieter The Stars Group. Während Spielerschützer immer öfter auch vor dem Suchtrisiko warnen, das von Sportwetten ausgehen kann, zeigt sich Flensburg Geschäftsführer Dierk Schmäschke hochzufrieden mit der Zusammenarbeit mit dem Anbieter von Sky Bet und SH.Pokerstars.de.
Drei-Jahres-Vertrag bestätigt
Zunächst bis zum Ende der Saison 2021/2022 wird Glücksspiel- und Sportwettenanbieter The Stars Group den derzeitigen Sechstplatzierten der Handball Bundesliga, die SG Flensburg-Handewitt, unterstützen. Dies gaben Verein und Unternehmen in dieser Woche bekannt.
Künftig sollen die Marken Sky Bet und sh.Pokerstars.de des Online Anbieters prominent im Heimstadion der Schleswig-Holsteiner präsentiert werden. Zu den Werbemaßnahmen gehören unter anderem LED-Banden am Spielfeldrand und im Hintertorbereich. Auch auf dem Spielfeld sollen die Online Glücksspielangebote der Gruppe ihren Platz finden.
In einem auf der Webseite des Klubs veröffentlichten Interview äußert sich nun auch SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke zu dem Deal. Er sehe die Partnerschaft im direkten Kontext des Umgangs des Bundeslandes Schleswig-Holstein mit dem Online Glücksspiel:
Wir als Verein vermitteln seit Jahren Werte, wie beispielsweise Transparenz, Ehrlichkeit oder auch Authentizität, die nicht nur im Sport, sondern auch in unserer heutigen Gesellschaft essenziell sind. In Schleswig-Holstein wurde das Thema Glücksspiel-Staatsvertrag lange und gründlich beleuchtet und ich denke, die gefundene Lösung ist genau der richtige Weg – nicht nur auf Landes-, sondern auch auf Bundesebene. In Schleswig-Holstein hat man es geschafft, dass es im Bereich Glücksspiel und Sportwetten klare Regelungen gibt.
Für den regulierten schleswig-holsteinischen Glücksspielmarkt findet der Funktionär nur lobende Worte. Ohne diesen könne es keine Unterstützung des Sports durch lizensierte Wettanbieter geben und auch das Land müsse auf Steuergelder verzichten. Zudem sei eine gute Regulierung notwendig, um den illegalen Markt nicht weiter zu stärken.
Eigenen Angaben zufolge habe sich der Flensburger intensiv mit Fragen rund um den Glücksspielstaatsvertrag beschäftigt. Dabei sei er zu dem Schluss gelangt, dass eine Regelung nach Vorbild diverser europäischer Länder richtig und unumgänglich sei.
Lobende Worte für Wettanbieter
Konkret zum Werbepartner Sky Bet befragt, legt Schmäschke auf die Feststellung wert, dass sich der Buchmacher vorbildlich an die in Schleswig-Holstein geltenden Rahmenbedingungen halte und stets „sehr korrekt und plausibel“ agiere. Auch in Bezug auf die Gefahren des Glücksspiels zeige sich der Wettanbieter ehrlich und transparent.
Die The Stars Group zeigte sich ebenfalls erfreut über die Verlängerung der Zusammenarbeit mit den Handballern aus Flensburg. So erklärte Sprecherin Lynne McKee, sich darauf zu freuen, gemeinsam mit der SG „für beide Seiten authentische und gewinnbringende Projekte umzusetzen“.
Die The Stars Group ist ein börsennotierter Anbieter von Glücksspiel Produkten und Dienstleistungen. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz im kanadischen Toronto. Zu seinem Portfolio gehören unter anderem die Turniermarken PokerStars Championship, PokerStars Festival und Megastack. Der Online Bereich wird von dem Unternehmenszweig Stars Interactive von der Isle of Man aus betrieben. In Deutschland ist der Konzern, der weltweit rund 4.500 Angestellte beschäftigt, in Schleswig-Holstein mit seiner Tochterfirma REEL Germany Ltd. und der Marke sh.pokerstars.de vertreten.
Suchtstelle warnt vor unterschätzter Gefahr
Während sich Sport und Glücksspiel in Schleswig-Holstein gefunden zu haben scheinen, sieht man eine solche Verbindung in Mecklenburg-Vorpommern mit Sorge. Am Donnerstag äußerte sich die Landesfachstelle Glücksspielsucht warnend zum Thema Sportwetten.
Die Beratungszahlen zeigten einen Trend, so eine Sprecherin, nach dem immer mehr Hilfesuchende sich mit einem Problem im Bereich der Sportwetten auseinandersetzen müssten.
Problematisch sei vor allem, dass vielen Spielern nicht klar sei, dass es sich bei den Wetten um Glücksspiel handele. Stattdessen unterlägen sie dem Irrtum, aufgrund von Fachwissen spielerisch an Geld gelangen zu können.
Gerade Jugendliche und junge Erwachsene sowie aktive Sportler gehörten zur Gruppe der besonders gefährdeten Nutzer von Wettangeboten. Um die Suchtprävention in diesem Bereich zu unterstützen, so die Forderung der Landesfachstelle, sollten künftig Teile der Steuereinnahmen aus Sportwetten zur Verfügung gestellt werden.
Mit der zukünftigen Lizensierung von Sportwettenanbietern in Deutschland und den Verhandlungen über die Ausgestaltung des neuen Glücksspielstaatsvertrags steht auch der allgemeine gesellschaftliche Umgang mit dem Thema Glücksspiel auf dem Prüfstand. Während Sportvereine wie die SG von den derzeitigen Entwicklungen und Sponsoren aus der Branche profitieren, dürfte es an der Politik sein, auch dem Spielerschutz ausreichend Rechnung zu tragen.
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