Frankreich: Betreiber zu gemäßigter Glücksspielwerbung aufgefordert
Posted on: 10/01/2024, 09:43h.
Last updated on: 10/01/2024, 09:43h.
Die Glücksspielbehörde von Frankreich Autorité Nationale des Jeux (ANJ) hat die Werbestrategien der Glücksspielanbieter für das Jahr 2024 untersucht. Angesichts der zahlreichen Sportevents, die in diesem Jahr stattfinden, hat die Behörde die Anbieter zugleich zur Mäßigung hinsichtlich der Glücksspielwerbung aufgefordert.
Die Analyse der Werbemaßnahmen erfolgte, wie die ANJ am Dienstag mitteilte, bei den 16 zugelassenen Online-Betreibern. Zudem wurden die geplanten Maßnahmen von Française des Jeux (FDJ) und Pari-Mutuel Urbain (PMU) untersucht.
Die Glücksspielanbieter sind in Frankreich dazu verpflichtet, der Glücksspielbehörde gegenüber ihre geplante Werbestrategie offenzulegen. Die ANJ überprüft diese dann im Hinblick auf die Übereinstimmung mit der staatlichen Glücksspielpolitik und der Prävention des pathologischen Glücksspiels.
Steigende Investitionen in die Glücksspielwerbung in Frankreich geplant
Die meisten Betreiber, so die ANJ, planen für das Jahr 2024 eine Beibehaltung ihrer Werbestrategie. Insbesondere vor dem Hintergrund der Olympischen Sommerspiele sowie der Fußball-Europameisterschaft sind allerdings höhere Investitionen vorgesehen.
So erklärte die ANJ in ihrer Pressemitteilung [Seite auf Französisch]:
Die Betreiber planen, 670 Millionen Euro zu investieren, mit einem Schwerpunkt zwischen Mai und Juli anlässlich der Fußball-EM und der Olympischen Spiele in Paris. 30 % der Investitionen werden diesen drei Monaten zugeordnet.
Rund 46 % der Werbeinvestitionen sollen auf digitale Kanäle entfallen. Die Glücksspielwerbung im Internet sei besonders wichtig für die Gewinnung und Bindung von Spielern. Auf die Fernsehwerbung sollen im Jahr 2024 etwa 26 % der Marketinginvestitionen entfallen. Für das Sportsponsoring sei ein Anteil von 15 % vorgesehen.
Angesichts der Pläne der Glücksspielanbieter fordert die ANJ diese auf, ihre Werbestrategien abzuschwächen. Die Behörde warnte die Betreiber vor übermäßiger Werbung, insbesondere während der EM und der Olympischen Spiele in Paris.
Trotz dieser deutlichen Maßnahme griff die ANJ nur in einem Fall auf die Ablehnung der Werbestrategie eines Anbieters zurück. Dies betraf den Glücksspielbetreiber Winamax im Hinblick auf dessen Pläne zu Boni und finanziellen Belohnungen für die Spieler. Angesichts des „beträchtlichen Umfangs“ dieser Maßnahmen gehe die Behörde von einem erheblichen Risiko für die Spieler aus.
Winamax muss daher bis Mitte Februar einen neuen Genehmigungsantrag einreichen. Gleichwohl warnte die Behörde auch die anderen Unternehmen, sicherzustellen, dass die Belohnungen „moderat“ bleiben. Im Fall von Spielern mit erhöhtem Risiko dürften keine finanziellen Belohnungen angeboten werden.
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