Prekäre Haus­halts­lage: Frank­reich erhöht Glücks­spiel­steuer

Posted on: 25/11/2024, 03:06h. 

Last updated on: 22/11/2024, 04:13h.

Frankreich hat eine Erhöhung der Glücksspielsteuer beschlossen. Zur Aufbesserung der klammen Haushaltskasse müssen unter anderem Glücksspielanbieter ab dem kommenden Jahr höhere Abgaben leisten. Die Höhe des neuen Steuersatzes richtet sich dabei nach dem jeweiligen Glücksspielsektor.

Französische Nationalversammlung
Das Parlament stimmte der Erhöhung mit großer Mehrheit zu (Bild: Flickr/Dennis Jarvis, CC BY-SA 2.0)

Am Donnerstag stimmten die Abgeordneten der französischen Nationalversammlung mit überwältigender Mehrheit für den Haushaltsentwurf 2025. Dieses sieht in vielen Bereichen Abgabenerhöhungen vor, was für den Staat zu milliardenschweren Mehreinnahmen führen soll.

Teil davon ist die Erhöhung der Glücksspielsteuer in Frankreich. Diese war in einem früheren Anlauf von den Parlamentariern abgelehnt worden, weshalb im Finanzministerium einige Anpassungen vorgenommen wurden.

Mit dem neuen Haushalt strebt die Regierung eine Minimierung des zuvor auf 31 Mrd. Euro geschätzten Defizits an. Um dies zu erreichen sind umfassende Steuererhöhungen geplant. Sie sollen dazu führen, dass das Einnahmedefizit auf 16 Mrd. Euro reduziert und damit annähernd halbiert wird.

Die neue Regelung sieht vor, dass auf die Betreiber je nach Sektor unterschiedlich höhere Steuern zukommen. Für Lotterien steigt der Abgabensatz von 8,4 % auf 10 %.

Die Erhöhung betrifft (fast) alle Sektoren

Ein ähnliches Schicksal wie Lotterieprodukte trifft terrestrische Wettbüros. Diese werden ab Anfang 2025 ebenfalls mit 10 % anstatt der vorher geltenden 7 % besteuert.

Noch höher wirkt sich die Anhebung der Glücksspielsteuer auf Online-Sportwetten in Frankreich aus. In diesem Bereich werden in wenigen Wochen 15 % fällig. Im Vergleich zum vorherigen Steuersatz von 10 % entspricht dies einer Steigerung um 50 %.

Neben den höheren Abgaben im Glücksspielbereich wurden im Budget 2025 weitere betroffene Produkte festgelegt. Dazu zählen insbesondere gesundheitsschädliche Tabakwaren sowie zuckerhaltige Softdrinks. Eine Erhöhung um 0,40 Euro wird dazu führen, dass eine versteuerte Packung Zigaretten die französischen Raucher künftig 12,40 Euro kostet. Zudem ist eine weitere Erhöhung für Anfang 2027 geplant. Diese wird die Packung auf 13,00 Euro verteuern. Bei den Softdrinks hängt das Abgabenplus vom Zuckergehalt ab. Die Spanne reicht dabei von 0,04 Euro auf bis zu 0,35 Euro je Liter.

Die Regierung verspricht sich von der höheren Glücksspielsteuer jährliche Zusatzeinnahmen in Höhe von 500 Mio. Euro. Diese sollen laut Haushaltsplan insbesondere zur Stärkung der gebeutelten Sozialkassen eingesetzt werden.

Möglich gemacht hatte die Zustimmung der Abgeordneten erst eine Änderung bei der Besteuerung von Wetten auf Pferderennen. Diese bleiben von der Erhöhung ausgenommen, was Voraussetzung für die Annahme des Kompromissvorschlags war.