Erneuter Lockdown in Frankreich: Casinos und Spielhallen müssen schließen
Posted on: 29/10/2020, 03:45h.
Last updated on: 29/10/2020, 03:50h.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat die Einführung eines neuen landesweiten Lockdowns beschlossen. Wie der Präsident in seiner Ansprache von gestern Abend erläuterte [Seite auf Französisch], sollen ab dem morgigen Freitag alle „nicht essenziellen“ Geschäfte sowie Einrichtungen mit Kundenkontakt für die Dauer von mindestens vier Wochen schließen. Die neuen Regelungen betreffen demnach neben Bars und Restaurants auch alle Einrichtungen, die der Unterhaltung dienen, darunter die Casinos und Spielhallen des Landes.
Gemäßigter Lockdown soll Wirtschaft schonen
Den Ankündigungen zufolge ähnelten die Bestimmungen denen des Lockdowns im Frühjahr. Um die ohnehin schon geschädigte Wirtschaft jedoch nicht noch weiter zu belasten, soll ein Großteil der Betriebe geöffnet bleiben, so der Präsident:
Die Wirtschaft darf weder stoppen noch zusammenbrechen. (…) Im März hatten die Menschen Angst und alles stand über Nacht still (…). Diese Lähmung müssen wir vermeiden.
Kindergärten und Schulen sollen daher ebenfalls offenbleiben, um die Berufstätigkeit der Eltern zu ermöglichen. Homeoffice-Regelungen seien jedoch soweit wie möglich umzusetzen. Für kleine und mittlere Unternehmen sollen zudem die staatlichen Hilfen für Gehälter, Mieten und andere Fixkosten aufgestockt werden.
Der Wiedereröffnung der französischen Glücksspieletablissements im Sommer war ein erfolgreiches drittes Quartal des französischen Glücksspiel-Sektors gefolgt.
So hatte die französische Lotteriegesellschaft Française des Jeux Mitte Oktober von einem Anstieg der Einsätze bei Sportwetten um 27 % berichtet. Auch Pferdewetten und Online-Poker hatten zuletzt zugelegt.
Vor den Folgen eines neuen Lockdowns hatte die FDJ in ihrem Bericht unterdessen gewarnt. Sollte es erneut zu Zwangsschließungen kommen, sei ein Rückgang der Zahlen nicht auszuschließen.
So viel wie möglich zu Hause bleiben
Dem französischen Präsident zufolge sei ein erneuter Lockdown angesichts der zuletzt stark gestiegenen positiven Corona-Tests die einzige sinnvolle Lösung. Die jüngste Belastung der Krankenhäuser müsse gemildert werden, um bis zur Einführung einer Impfung gegen das Virus „durchhalten zu können“.
Die Bevölkerung wurde daher angewiesen, so viel wie möglich zu Hause zu bleiben. Wer das Haus verlassen will, müsse wie im Frühjahr anhand eines Formulares wichtige Gründe nachweisen. Zu diesen zählten unter anderem Berufstätigkeit, wenn Home Office nicht möglich sei, Einkaufen, Arztbesuche und die Versorgung von Angehörigen.
Die erlassenen Regeln plane die Regierung alle 15 Tage zu überprüfen. Sollten die Maßnahmen zum Zeitpunkt der Überprüfung bereits Erfolge zeigen, seien Lockerungen möglich, so der Präsident.
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