GambleAware sieht Vorteile bei sektorübergreifenden Spielersperren
Posted on: 24/04/2023, 09:35h.
Last updated on: 24/04/2023, 09:56h.
In vielen europäischen Staaten zählen freiwillige Spielersperren als probates Mittel für ein verantwortungsvolles Glücksspiel. Die britische Spielerschutz-Organisation GambleAware hat Ende vergangener Woche betont, dass sektorübergreifende Lösungen den besten Schutz bieten.
Zuvor hatte GambleAware das Marktforschungsinstitut Ipsos mit einer Studie beauftragt. In dieser wurde festgestellt, dass Spielersperren, die mehrere Glücksspiel-Bereiche und weitere Interventionsformen kombinierten, Betroffenen am besten helfen können, ihre mit dem Glücksspiel in Verbindung stehenden Probleme zu lösen.
Spielersperren zeigen laut GambleAware Wirkung
Für die Studie hatten die Forscher von Ipsos Interviews mit Personen durchgeführt, die sich für diverse Programme zur Eindämmung des Glücksspiels angemeldet hatten. Untersucht wurde, inwieweit sich die Wirkung von Spielersperren in einzelnen Glücksspiel-Sektoren gegenüber bereichsübergreifenden Lösungen wie GAMSTOP unterscheiden.
Laut GambleAware spreche das Ergebnis eindeutig für Letzteres. Die Organisation bilanziert:
Die meisten Spieler waren der Meinung, dass sie [mit sektorübergreifenden Systemen; Anm. der Redaktion] mehr Kontrolle über ihr Spielverhalten gewonnen haben.
Allgemein werde das Angebot von Spielersperren gelobt, da es die Versuchung zum Glücksspiel mindere. Wenn die Ausschlusssysteme jedoch auf einen Anbieter oder einen Sektor begrenzt seien, könnten sie zu leicht ausmanövriert werden, so die Kritik der Nutzer.
Kombination von Spielerschutz-Tools
Besonders wirksam sei stattdessen die Verbindung der Spielersperre mit weiteren Spielerschutz-Tools. Als Beispiele für effektiven Kombischutz hätten sich laut GambleAware zusätzliche Gesprächstherapien oder Werbeblocker erwiesen. Darüber hinaus habe sich die Sperrung von Finanztransaktionen zu Glücksspiel-Anbietern als sehr gute Methode bewährt.
In diesem Zusammenhang wies GambleAware auf sein eigenes Spielerschutz-System TalkBanStop hin. Bei dieser Kooperation mit Gamban und GAMSTOP nutze man verschiedene Arten von Interventionen, um Problemspieler bestmöglich zu unterstützen.
Bei der Therapie setzt GambleAware auf den Einsatz von geschulten Beratern der National Gambling Helpline, die von Betroffenen per Telefon oder online über einen Live-Chat kontaktiert werden können. Hinzukommt die Gamban-Spielersperre, die den Zugang zu Glücksspiel-Webseiten und -Anwendungen blockiert. Gleiches gilt für das Gamstop-System, das den Selbstausschluss von Glücksspiel-Websites und -Apps bietet.
Laut Ipsos-Studie sehe die Mehrheit der Befragten noch erheblichen Verbesserungsbedarf in puncto Spielerschutz. So müssten insbesondere die Betreiber terrestrischer Spielhallen und Wettbüros mehr Wert auf die Identifikation von Problemspielern legen.
Dazu gebe es zu viel Glücksspielwerbung in TV, Radio und auf den Online-Kanälen. Abhilfe schaffen könnte hier das bevorstehende neue Glücksspielgesetz. Beobachter erwarten, dass die britische Regierung darin Einschränkungen bei der Werbung festschreiben wird.
No comments yet