Spieler­schutz-Organisation Gamble­Aware erhält 46 Mio. GBP an Spenden

Posted on: 12/05/2023, 06:27h. 

Last updated on: 12/05/2023, 09:54h.

Die britische Spielerschutz-Organisation GambleAware finanziert sich zum größtenteils durch Abgaben von Glücksspiel-Unternehmen. Im Zeitraum von Anfang April 2022 bis Ende März 2023 betrugen diese 46,2 Mio. GBP (53,3 Mio. Euro). Dies gab die Organisation am Donnerstag in einer Pressemitteilung [Seite auf Englisch] bekannt.

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GambleAware ist für britischen Spielerschutz zuständig (Bild: Pixabay)

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht die Summe einem Wachstum von gut 30 %. 2021 hatte GambleAware aus der Branche 34,7 Mio. GBP an Spendengeldern erhalten.

GambleAware-Spenden von wenigen Unternehmen

Die Organisation betonte, dass ein Großteil der Abgaben von nur wenigen Glücksspiel-Betreibern stamme. So seien 92 % der auf diese Weise erzielten Einnahmen auf nur vier Unternehmen zurückzuführen.

42,9 Mio. GBP stammten demnach von den Anbietern Flutter, Entain, bet365 und William Hill. Dabei habe Flutter mit 17,9 Mio. GBP den größten Anteil beigesteuert, gefolgt von Entain (15,2 Mio. GBP). Fast gleichauf dahinter hätten bet365 (4,9 Mio. GBP) und William Hill (4,6 Mio. GBP) rangiert.

Das Plus bei den „großen Vier“ sei darauf zurückzuführen, dass diese sich zu einer freiwilligen Erhöhung ihrer Abgaben bereiterklärt hätten. Diese sollten bis zum kommenden Jahr auf 1 % ihrer Bruttospielerträge anwachsen.

Die restlichen 8 % stammten vom gesamten Rest der mit einer Lizenz in Großbritannien am Markt aktiven Glücksspiel-Unternehmen. Dieser Anteil habe sich im Vergleich zum Vorjahr sogar noch einmal leicht verkleinert, bilanzierten die Spielerschützer.

Kritik am bisherigen Abgabesystem

Die niedrigen Spenden eines Großteils der britischen Glücksspiel-Konzerne rufen bei GambleAware Kritik hervor. Vertreter der Organisation fordern aus diesem Grund eine Reform des Abgabesystems.

In diesem Zusammenhang verweisen die Spielerschützer auf das jüngst erschienene White Paper der Regierung zur Reformierung des Glücksspielgesetzes. Dieses enthält Vorschläge für eine gesetzlich vorgeschriebene Abgabe, welche die Unternehmen zu deren Zahlung verpflichtet, anstatt auf Freiwilligkeit zu setzen.

Die GambleAware-Geschäftsführerin Zoë Osmond sagte:

Als führende unabhängige Wohltätigkeitsorganisation und strategische Beauftragter für die Prävention und Behandlung von Glücksspielschäden in ganz Großbritannien ist die Finanzierung der effektiven Umsetzung des National Gambling Support Network und unserer vielen anderen Arbeitsprogramme zur Bekämpfung und Prävention von Glücksspielschäden von entscheidender Bedeutung.

GambleAware und andere Organisationen, die sich Forschung, Prävention und Behandlung von Spielsucht verschrieben haben, fordern seit langem die Pflichtabgabe. Es müsse bei derartigen Änderungen allerdings gewährleistet werden, dass ein sicherer Übergang vom freiwilligen Verfahren gewahrt werde. Ansonsten seien die Finanzierung der Organisationen und deren Maßnahmen für den Spielerschutz ernsthaft gefährdet.