GambleAware sieht hohe Zustimmung zu Bonitätsprüfungen
Posted on: 23/02/2024, 07:30h.
Last updated on: 23/02/2024, 08:17h.
In Großbritannien tobt eine heftige Debatte um zusätzliche Schutzmaßnahmen für Spieler. Teil davon sind die von Glücksspielunternehmen heftig kritisieren Bonitätsprüfungen, für die es laut GambleAware unter der Bevölkerung eine größere Zustimmung gibt. Dies meldete die Spielerschutzorganisation Mitte der Woche.
Nach Angaben von GambleAware befürworten 57 % der Bevölkerung Bonitätsprüfungen und weitere Finanzchecks für Spieler. Die Organisation beruft sich dabei auf die Ergebnisse einer Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos. Dieses hatte gut 4.100 repräsentativ ausgewählte erwachsene Briten zu dem Thema befragt.
Noch höher ist die Zustimmung unter der Gruppe von Personen mit Problemspielern in ihrem direkten sozialen Umfeld. Dort lag der Anteil GambleAware zufolge bei 76 %. Zugleich zeigte die Umfrage, dass ein Großteil der Spieler sich nicht durch die Checks beeinträchtigt fühlt. Dem widersprachen lediglich 15 % der befragten Spieler.
Details zu den Finanzchecks stehen noch nicht fest. Diskutiert wird jedoch eine verpflichtende Einführung bei Spielern, die an einem Tag 1.000 GBP oder innerhalb von 90 Tagen 2.000 GBP verspielen. Ob es zu den von GambleAware und anderen Organisationen geforderten Bonitätsprüfungen kommt, wird sich in den kommenden Wochen oder Monaten herausstellen. Dann will die Regierung ihr neues Glücksspielgesetz präsentieren.
Die Ipsos-Studie förderte überdies zutage, dass ein Großteil der Befragten von der Wirksamkeit der Maßnahmen ausgeht. Demnach bejahen annähernd zwei Drittel die Frage, ob Bonitätsprüfungen dazu beitragen, die Zahl der Problemspieler zu senken.
Eingriffe der Politik gefordert
Das Ergebnis der Befragung belege die öffentliche Zustimmung zu den Bonitätsprüfungen, so GambleAware. Die Regierung müsse dies nun zu einem Gesetz machen. Das sei notwendig, da freiwillige Maßnahmen von den Unternehmen aus Erfahrung nur verzögert und nicht umfassend umgesetzt würden.
Gefragt sei eine solide Präventionsstrategie, um aus dem Glücksspiel resultierende Schäden zu minimieren oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. GambleAware-CEO Zoë Osmond erklärte dazu:
Da wir weiterhin einen stetigen Anstieg der Nachfrage nach Unterstützungs- und Behandlungsdiensten beobachten, fordern wir die Regierung auf, keine Gelegenheiten zu verpassen, wenn es um die Anordnung robuster Präventionsmaßnahmen geht, um dieses schnell wachsende Problem der öffentlichen Gesundheit zu bekämpfen.
Dazu zählten Bildungsprogramme und Sensibilisierungskampagnen sowie strengere Vorschriften zum Schutz gefährdeter Bevölkerungsgruppen. Darüber hinaus müssten ausreichende Mittel für die Beratung und Therapie von Problemspielern bereitgestellt werden, so Osmond.
Damit Spieler auch ohne Bonitätsprüfungen besseren Aufschluss über ihr Verhalten bekommen, hat GambleAware auf seiner Website einen Online-Rechner aktiviert. Mit diesem können sie abschätzen, wie viel Zeit und Geld sie für das Online-Glücksspiel aufgewendet haben. Nach Angaben der Organisation wurden das Tool bereits über 100.000-mal eingesetzt.
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