Geldwäsche: William Hill muss über 6,2 Millionen Pfund Strafgeld zahlen

Posted on: 20/02/2018, 12:41h. 

Last updated on: 20/02/2018, 01:50h.

Der britische Traditionsbuchmacher William Hill hat sich eine dicke Strafzahlung von der UK Gambling Commission eingehandelt. Insgesamt 6,2 Millionen Pfund (umgerechnet ca. 7 Millionen Euro) muss das Glücksspielunternehmen zahlen. Grund sind Verstöße gegen das Anti-Geldwäschegesetz und Nachlässigkeit beim Thema verantwortungsvolles Spielen.

Geld in der Waschmaschine
William Hill hat gegen das Anti-Geldwäschegesetz verstoßen. (Bild: bz-berlin.de)

Innerhalb eines zweijährigen Untersuchungszeitraums war es bei William Hill vermehrt zu Einzahlungen von Schwarzgeld gekommen, dessen Ursprung das Unternehmen nicht weiter verfolgte. Die Geschäftsführung hat bereits angekündigt, den Fall aufrollen und Lücken im System ausmerzen zu wollen.

William Hill nimmt Schwarzgeld-Einzahlungen an

Einer der Gründe für die Sanktion seitens der Aufsichtsbehörde ist die Tatsache, dass bei William Hill offenbar keine ausreichenden Maßnahmen und Kontrollen bei der Einordnung von Einzahlungen durchgeführt werden. In Zuge dessen war es zehn Spielern möglich, Guthaben in Höhe von 1,2 Millionen Pfund einzuzahlen, das jedoch aus kriminellen Quellen stammte.

Dem Buchmacher wird nun vorgeworfen, Einzahlungen seiner Kunden nicht gründlich genug zu kontrollieren und zu überprüfen, woher Gelder stammten. Auch ein Check, ob es sich bei Spielern um Personen mit problematischem Spielverhalten handeln könnte, soll bei William Hill auf der Strecke geblieben sein. Untersucht wurde dabei der Zeitraum von November 2014 bis August 2016.

30.000 Pfund Jahresgehalt vs. Einzahlung von 650.000 Pfund

In einem Fall hatte ein William Hill Kunde über den Untersuchungszeitraum hinweg Guthaben in Höhe von über 650.000 Pfund einzahlen können. Bei einer sachgemäßen Prüfung der Einzahlungen hätte jedoch auffallen müssen, dass der Mann lediglich ein Jahresgehalt von 30.000 Pfund zur Verfügung hatte.

Bei einem ähnlichen Fall hatte ein Spieler Gelder von seinem Arbeitgeber gestohlen und diese bei William Hill eingezahlt. Auch Alarmmeldungen im System, die bereits ausgelöst wurden, wurden offenbar nicht weiterverfolgt.

Buchmacher müssen Herkunft von Spielerguthaben kontrollieren

Die Gambling Comission hat William Hill eine Geldstrafe in Höhe von 5 Millionen Pfund auferlegt, die sich sogar noch nach oben korrigieren kann. Die unrechtmäßig angenommenen 1,2 Millionen Pfund der zehn Problemspieler muss der Buchmacher ebenfalls zurückerstatten. In Fällen, wo die rechtmäßigen Besitzer der Gelder ermittelt werden können, sollen diese entschädigt werden. Neil McArthur von der UKGC sagte zum dem Fall:

„Wir werden unsere Befugnisse voll ausschöpfen, um Glücksspiel sicherer und fairer zu machen. […] Glücksspielfirmen sind dazu verpflichtet, Kriminalität in der Branche zu bekämpfen und Spielsucht einzudämmen. Aus diesem Grund muss permanent nachgeforscht werden, wo Gelder und Einzahlungen herkommen.“

William Hill arbeitet bereits an der Korrektur der Missstände und erklärte, während der Untersuchungen bereits gut mit der Gambling Commission zusammengearbeitet zu haben. Zudem will man sich einer externen Prüfung unterziehen, deren Empfehlungen anschließend in den Betriebsablauf integriert werden sollen. Dem Konzern sei es ein großes Anliegen, ein verantwortungsvolles Business zu betreiben und problematische Punkte zu 100 % zu optimieren und zu verbessern.