GGL präsentiert erste Jahresbilanz und neues Glücksspiel-Siegel
Posted on: 29/06/2023, 05:19h.
Last updated on: 29/06/2023, 05:37h.
Im Juli 2021 wurde die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) gegründet. Dies nahm die Behörde nun zum Anlass, um eine erste Bilanz zu ziehen. Gleichzeitig stellte die GGL am Donnerstag ein neues Siegel für das legale Online-Glücksspiel vor.
Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierten die beiden Vorstände Ronald Benter und Benjamin Schwanke einen ersten Jahresbericht für den Zeitraum Juli 2021 bis Dezember 2022. Neben grundsätzlichen Informationen zu Aufgaben und Aufbau berichtet dieser auch über die Entwicklung der GGL bis zu ihrem operativen Start Anfang dieses Jahres.
GGL stellte bisher 142 Glücksspiel-Lizenzen aus
Darüber hinaus präsentierten die GGL-Vorstände Details über das legale Online-Glücksspiel in Deutschland. Demnach seien bis Ende Juni insgesamt 142 Anbieter von virtuellen Automatenspielen und Online-Poker, Sport- und Pferdewetten, Lotterien sowie gewerblicher Spielvermittlung von der Behörde lizenziert worden.
Zudem würden derzeit 45 weitere Anträge auf eine Genehmigung durch die GGL bearbeitet. Dass die Regulierung dabei nicht immer konfliktlos ablaufe, zeige sich daran, dass momentan über 100 Verfahren bei den Gerichten anhängig seien. Bisher sei das Handeln der GGL von den Gerichten jedoch größtenteils bestätigt worden.
Entsprechend zufrieden äußerte sich GGL-Vorstand Ronald Benter:
Wir blicken auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2023 zurück. Den Weg der konsequenten Rechtsdurchsetzung in Erlaubniserteilung und Aufsicht werden wir weiter gehen. Erste Gerichtsentscheidungen bestätigen uns darin.
Gleichzeitig, so betonte Benter, befinde sich die Behörde im Dialog mit den Glücksspiel-Betreibern bezüglich neuer Herausforderungen, die der Markt stelle. So seien im Rahmen ihrer Kontrollfunktion bereits über 2.000 Glücksspiel-Webseiten von der GGL auf illegale Angebote hin überprüft worden.
Jedoch falle die Erfolgsbilanz in Bezug auf die Tools zur Bekämpfung des illegalen Glücksspiels gemischt aus. So habe die GGL sechs Musterverfahren gegen Internetanbieter eingeleitet, um Netzsperren gegen Schwarzmarkt-Betreiber durchzusetzen. Die Rechtsgrundlage dieser Maßnahme werde von den Gerichten jedoch „teilweise kritisch betrachtet“.
Neues Glücksspiel-Siegel
Um lizenzierten Anbietern eine sichtbarere Abgrenzung zu illegalen Betreibern zu bieten, kündigten die GGL-Chefs die Einführung eines Glücksspiel-Siegels an. Damit gehe die Glücksspielbehörde auf den Wunsch der Unternehmen ein, die das legale Glücksspiel im Internet klarer vom Schwarzmarkt abgrenzen wollten.
Die GGL präsentierte auch Details zum Volumen des legalen deutschen Glücksspiel-Marktes. Die Bruttospielerträge lagen ihr zufolge 2022 bei 13,4 Mrd. Euro und damit etwa auf dem Niveau von 2019. Die Behörde geht davon aus, dass sich der Markt bis auf Weiteres auf diesem Niveau stabilisieren wird.
Ab 1. Juli 2023 werde Behörde GGL Anbietern mit einer Erlaubnis in Deutschland das GGL Prüf- und Erlaubnissiegel zur Verfügung stellen. Damit könnten diese ihrer Verpflichtung nachkommen, auf ihren Homepages über ihre staatliche Erlaubnis zu informieren.
Zugleich zeige das Prüfsiegel an, dass sich die Unternehmen „an die strengen Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags zum Spielerschutz halten.“ Laut GGL sorge dies künftig für mehr Verbrauchersicherheit und Spielerschutz.
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