Eigene Fluglinie: US-Glücksspiel-Betreiber gründet „Hard Rock Air“
Posted on: 15/06/2021, 01:28h.
Last updated on: 15/06/2021, 01:28h.
Der US-Casinobetreiber Hard Rock Cafe hat sein Portfolio um eine eigene Airline erweitert. Unternehmensangaben zufolge bestehe die Flotte bislang aus einem Luxus-Jet, in dem bis zu 30 gutbetuchte Gäste Platz finden. Einziges Ziel der Hard Rock Air, die im Juli den Betrieb aufnimmt: Das Hard Rock Casino Resort in Atlantic City.
„Unendliche Party“
Ab dem 16. Juli, so erklärt das Hard Rock Hotel & Casino Atlantic City, werde Hard Rock Air VIP-Gästen seinen speziellen Service anbieten. Von verschiedenen Standorten aus sollen die High-End-Kunden dann per Luxus-Jet in das Resort eingeflogen werden.
Laut dem Portal aerotelgraph.com soll es sich bei dem Jet um eine Dornier 328 handeln. Anbieter Hard Rock bewirbt den Service als „unvergessliche Reise von Abflug bis Ankunft“ und „niemals endende Party“.
Das Angebot umfasse neben Flug und dem Service an Board auch einen privaten Check-In, freies Parken am Startflughafen und einen Shuttle-Service vom Atlantic City Airport zum Casino-Resort. Zudem könnten Interessierte auch Pakete inklusive Übernachtungen buchen.
In einem Statement blickt Joe Lupo, Präsident des Hard Rock Atlantic City Casinos, positiv auf das erweiterte Angebot seines Hauses:
Wir sind zuversichtlich, dass Hard Rock Air das Erlebnis für unsere VIP-Gäste auf ein neues Niveau hebt und einen bequemen, reibungslosen Aufenthalt bietet, der in der Branche unübertroffen ist.
Alles aus einer Hand
Tatsächlich betritt der Glücksspiel-Betreiber mit der Hard Rock Air einen Markt, in dem bislang vor allem Junket-Unternehmen tätig sind. So bieten diverse Veranstalter zahlungskräftigen Glücksspiel-Fans auf sie zugeschnittene Reisen an.
Am gestrigen Montag feierte das Hard Rock Café seinen 50. Geburtstag. Am 14. Juni 1971 hatte das erste Lokal, das den Grundstein für ein weltweites Imperium legen sollte, in London seine Pforten geöffnet. Heute betreibt das Unternehmen in 74 Ländern 180 Restaurants, 25 Hotels und zwölf Casinos. Gegenwärtig befindet sich der Konzern im Besitz des Seminolen-Stammes. Die US-Ureinwohner hatten das Unternehmen im Jahr 2006 für 965 Mio. USD (rund 770 Mio. EUR) gekauft.
Dabei agieren die Junkets oft als Vermittler zwischen Casino-Betreibern und High-Rollern. Eine Praxis, die in Australien wiederholt zu Problemen und letztlich Verboten der Zusammenarbeit mit Junkets für Casino-Betreiber geführt hat.
Dem Vernehmen nach sollen auch in den USA Glücksspiel-Tempel nicht selten für die Reisekosten der gutbetuchten Kundschaft aufkommen, um ihr Haus für High-Roller besonders attraktiv zu machen.
Mit seiner Hard Rock Air könnte das Hard Rock Atlantic City nun mögliche Zwischenhändler überspringen und so doppelt Gewinn machen. Wann sich die Investition tatsächlich bezahlt machen könnte, bleibt indes ungewiss: Die Preise für den fliegenden Luxus-Shuttle-Service hält der Glücksspiel-Betreiber unter Verschluss.
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