Glücksspiel-Firma Stars Group präsentiert Ergebnisse für das 2. Quartal 2019
Posted on: 13/08/2019, 01:12h.
Last updated on: 13/08/2019, 01:26h.
Der kanadische Glücksspielanbieter Stars Group hat am Montag seine Zahlen für das 2. Quartal 2019 veröffentlicht. Die Unternehmensgruppe, zu der der bekannte Pokeranbieter PokerStars gehört, verzeichnete im Vorjahresvergleich ein stabiles Umsatzwachstum von 54,9 % und setzte insgesamt 637.6 Millionen US-Dollar (ca. 569 Millionen Euro) um.
Ein maßgeblicher Faktor für den Erfolg sei der Kauf des Online Buchmachers Sky Betting & Gaming gewesen, wie Stars Group-CEO Rafi Ashkenazi im Zuge der Präsentation mitteilte:
„Das zweite Quartal untermauerte den Erfolg der Akquisitionen des vergangenen Jahres, insbesondere die Rekordleistung von Sky Betting & Gaming und unsere zunehmende Produkt- und Geografie-Diversifikation, während wir das Geschäft weiter transformieren und unsere Strategie für ein starkes, zukunftsorientiertes Wachstum umzusetzen.“
Sportwetten laufen Poker den Rang ab
Die von der Stars Group vorgelegten Umsatzzahlen zeigen, wie wichtig Innovationen und Produktveränderungen auf dem umkämpften Glücksspielmarkt sein können. Während das Unternehmen noch vor wenigen Jahren lediglich einen Online Poker-Raum betrieb, diversifiziert sich die Produktpalette im Augenblick zunehmend.
Mittlerweile generiert der Konzern durch Sportwetten und Online Casinos mehr Einnahmen als durch das Pokerspiel. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Erlöse aus dem Sportwettengeschäft im 2. Quartal 2019 von 20 % auf 36 % an, die Umsätze aus den Online Casinos legten in derselben Zeit um 6 % zu.
Mit einem Umsatzrückgang von 11,7 % blieb einzig das Poker-Geschäft hinter den Erwartungen zurück. An den virtuellen Spieltischen wurden knapp 27 Millionen US-Dollar (ca. 24 Millionen Euro) weniger eingenommen als im Jahre 2018. Der Gesamteinnahmenanteil des Kartenspiels fiel damit von 53 % auf 30 % und machte es so zu einem der unprofitableren Unternehmensbereiche.
Als Gründe für die negative Entwicklung führte die Stars Group starke Wechselkursschwankungen und „regulatorischen Gegenwind“ an. Lokale Einschränkungen für Zahlungsdienstleister und Restriktionen beim Zugang zur Poker-App erschwerten das Wachstum auf vielen Märkten.
PokerStars nimmt personelle Änderungen vor
Obwohl PokerStars das 2. Quartal 2019 unterm Strich mit höheren Umsätzen beendete, scheint der Umsatzrückgang im Bereich Poker bei den Verantwortlichen für Handlungszwang gesorgt zu haben.
So wurde Gino Appiotti als Managing-Direktor für Poker durch Severin Rasset ersetzt, der zuvor als Direktor für Poker-Innovation für die Stars Group tätig war.
Als neuer Managing-Direktor für die Casino-Sparte wird Asaf Noifeld Bo Wanghammer ablösen. Er wird bei dem Unternehmen ab sofort die Rolle eines Beraters für die internationale Strategieplanung einnehmen.
Gaming lässt die Kassen klingeln
Positive Zeichen kamen aus dem Bereich Gaming, zu dem unter anderem Online Casino-Spiele zählen. Obgleich sich die Stars Group im Laufe des Jahres aus Märkten wie der Schweiz und Slowenien zurückzog, verzeichnete der Sektor ein Wachstum von 8,9 % im Vergleich zum Vorjahr.
Verantwortlich hierfür seien die kontinuierliche Einführung neuer Spiele und der Launch des „Spin of the Day“-Features.
Der Horizont verdunkelt sich
Dass höhere Umsätze im 2. Jahresquartal nicht unbedingt positive Impulse für Konzerne und Anleger geben müssen, beweist die Ganzjahresprognose der Stars Group.
Bislang ging das Unternehmen für das Jahr 2019 von Umsätzen bis zu 2.76 Milliarden US-Dollar (ca. 2,45 Milliarden Euro) aus. Diese Prognose wurde nun auf 2.57 Milliarden US-Dollar (ca. 2,41 Milliarden Euro) herunterkorrigiert. Grund hierfür seien auch in diesem Fall negative Wechselkursschwankungen.
Niedrigere Einkünfte in Großbritannien und höhere Ausgaben durch Investments in den US-Markt führten zudem zu einer Korrektur der Gewinnerwartung. Aktuell geht die Stars Group nicht länger davon aus, den anvisierten Jahresgewinn in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar (ca. 890 Millionen Euro) erreichen zu können. Vielmehr werde sich dieser voraussichtlich zwischen 905 und 930 Millionen US-Dollar (ca. 808 bis 830 Millionen Euro) einpendeln.
Diese Meldungen scheinen die Anleger zu besorgen. Zum Start der Woche fiel der Aktienwert des an der Börse von Toronto gelisteten Unternehmens um bis zu 18,5 %.
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