Spielerschutz: Glücksspiel-Konzern Entain zieht positive Bilanz
Posted on: 20/10/2022, 10:03h.
Last updated on: 20/10/2022, 10:09h.
Der britische Glücksspiel-Konzern Entain führte Anfang 2021 ein neues Programm für mehr Spielerschutz ein. Das ARC (Advance Responsibility and Care) getaufte System soll bei den Entain-Marken für ein verantwortungsvolleres Spiel sorgen. Nun zog der Glücksspiel-Anbieter eine erste positive Bilanz [Seite auf Englisch].
Nach Angaben von Entain habe das Programm mittlerweile bei gut 400.000 Spielern über eine Million Interaktionen und Interventionen durchgeführt. Danach hätten 41 % der Kunden mit mittlerem und hohem Risiko ihren Glücksspielkonsum reduziert.
Demnach hätten über 90 % der Problemspieler nach einer Intervention Spielkontrollen wie Zeit- und Einsatzlimits festgelegt. 43 % von ihnen hätten ihre Einsätze für einen Zeitraum von mindestens acht Wochen verringert. Zudem sei der Anteil der Spieler, die ihre Sitzung innerhalb von fünf Minuten nach der Kontaktaufnahme beendet haben, um 25 % gestiegen.
Entain-CEO Jette Nygaard-Andersen erklärte:
Ich bin unglaublich stolz auf die Führungsrolle, die wir in so vielen Bereichen des verantwortungsvollen Glücksspiels übernommen haben. Wir tun dies, weil es das Richtige für unsere Kunden, für unsere Gemeinden und für unsere Kollegen ist. Es ist auch der beste Weg, um den langfristigen Erfolg und die Nachhaltigkeit unseres Unternehmens zu sichern.
Das Entain-System erweise sich als wegweisend für die Verbesserung der Sicherheit von Spielern. Es sei inzwischen flächendeckend in Großbritannien eingeführt. Zugleich arbeite der Glücksspiel-Konzern mit Regulierungsbehörden in vielen weiteren Ländern zusammen, um die Technologie auch dort ins Angebot der Entain-Marken zu integrieren.
Weniger Problemspieler in Großbritannien
Die von Entain präsentierten Ergebnisse decken sich mit den Daten der britischen Glücksspielbehörde UK Gambling Commission (UKGC). Diese veröffentlichte pünktlich zur Safer Gambling Week die Ergebnisse einer Glücksspiel-Umfrage, die im Juni telefonisch durchgeführt worden war.
Dieser zufolge sank der Anteil der gefährdeten Problemspieler in dem Land seit dem Jahr 2018 um gut 50 %. Lag deren Anteil in Großbritannien 2018 noch bei 5,6 %, verringerte dieser sich bis 2022 auf 2,7 %.
Laut UKGC stieg die Anzahl der Kunden beim Online-Glücksspiel seit 2016 um 40 %. Ein besonderes Wachstum erlebten zudem terrestrische und Online-Lotto-Angebote. Diese legten in den vergangenen drei Jahren um 73,6 % zu. Damit stehen sie an der Spitze der beliebtesten Glücksspielarten. Mit einigem Abstand folgen Bingo sowie Pferde- und Sportwetten.
Mit knapp 58 % nähmen Männern laut Studie noch immer die Spitzenstellung bei den Risikospielern ein. Noch weitaus höher sei ihr Anteil bei den Spielsüchtigen. Hier lägen männliche Betroffene mit 74,2 % weit vor den Spielerinnen.
Allerdings stellte die UKGC fest, dass die Frauen beim Rückgang der Problemspieler hinter den Männern rangierten. Sei dieser bei Letzteren seit 2021 um 53,4 % gesunken, habe die Verringerung bei den Frauen lediglich bei 18,4 % gelegen. Dies dürfte zeigen, dass weiterhin hoher Bedarf an den Spielerschutz-Bestrebungen der Glücksspiel-Anbieter und -Regulierer besteht.
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