Premier-League-Klubs ver­stoßen gegen Glücks­spiel-Spon­soring-Kodex

Posted on: 25/10/2024, 05:30h. 

Last updated on: 24/10/2024, 12:51h.

In der englischen Premier League ist das Glücksspiel-Sponsoring auf Trikots weiterhin weit verbreitet. Einer Untersuchung des Branchenmagazins Pitch Inspection zufolge verstoßen dabei fünf Teams gegen den geltenden Sponsoring-Kodex.

Premier-League-Trikots
Das Glücksspiel-Sponsoring ist umstritten (Bild: Pitch Inspector)

Bei den Verstößen der Premier-League-Klubs gegen den Glücksspiel-Sponsoring-Kodex geht es nicht um grundlegende Verfehlungen gegen gesetzliche Bestimmungen. Die Redakteure von Pitch Inspection [Seite auf Englisch] fanden jedoch heraus, dass es bei der Vermarktung der Team-Trikots bei den fünf Mannschaften zu Unregelmäßigkeiten kommt.

So sehen die Regularien vor, dass Klubs mit Glücksspiel-Sponsoring auf ihren Trikots bei deren Verkauf auch Versionen ohne die Logos anbieten müssen. So heißt es in dem von der englischen Eliteliga selbst aufgestellten Verhaltenskodex:

[Die Klubs müssen] sicherstellen, dass Mechanismen vorhanden sind, die es den Fans ermöglichen, Trikots für Erwachsene zu kaufen, die keine Logos von Glücksspielsponsoren enthalten, falls diese nicht anderweitig erhältlich sind.

Folglich müsste dies in dieser Saison bei den folgenden elf der 20 Premier-League-Klubs mit einem Glücksspiel-Sponsor möglich sein: Aston Villa, Bournemouth, Brentford, Crystal Palace, Everton, Fulham, Leicester, Nottingham Forest, Southampton, West Ham und den Wolverhampton Wolves.

Fünf gezählte Verstöße in der Premier League

Eine Nachprüfung des Magazins ergab, dass nur sieben der elf Mannschaften die Sponsor-losen Trikots auch tatsächlich anbieten. Bei Aston Villa, Everton, Fulham, Nottingham Forest und Southampton gibt es diese Möglichkeit für Fans jedoch nicht.

Das Magazin erhielt auf seine Nachfrage bei den Klubs unterschiedliche Antworten. Grundsätzlich bestätigen sie jedoch alle, dass es zumindest online keine Trikots ohne Logo ihres jeweiligen Glücksspiel-Sponsors zu kaufen gibt.

Die nun aufgedeckten Verstöße sind nicht die ersten ihrer Art. Erst im September waren bei zehn Klubs ähnliche Verfehlungen bekannt geworden. Diese hatten auch auf den Trikots ihrer Jugendmannschaften Logos der Glücksspiel-Sponsoren. Der Verhaltenskodex untersagt dies jedoch. Diesem zufolge müssen die Teams sicherstellen, dass Trikots für Minderjährige ohne die Logos bedruckt sind.

Nachdem die Mängel aufgedeckt wurden, bleibt trotzdem fraglich, wie die Premier-League-Klubs die selbst auferlegten Regeln zum Glücksspiel-Sponsoring einhalten wollen. Um dem Kodex zu entsprechen, müssten sie Trikots ohne die Logos ins Verkaufsprogramm aufnehmen.

Mit Beginn der Saison 2026/27 dürfte sich die Debatte ohnehin erledigt haben. Ab diesem Zeitpunkt sind Glücksspielbetreiber als Trikot-Sponsoren in der Premier League untersagt.