Reich durch Glücksspiel: Forbes enthüllt 400 reichste US-Amerikaner

Posted on: 06/10/2021, 12:29h. 

Last updated on: 06/10/2021, 12:29h.

Das US-Magazin Forbes hat zum 40. Mal die Namen der 400 reichsten Personen der USA veröffentlicht. Auf den ersten Plätzen haben sich mit Jeff Bezoz, Elon Musk und Mark Zuckerberg die üblichen Verdächtigen versammelt. Doch es gab auch Überraschungen. So schafft es erstmals Miriam Adelson (75), Witwe des im Januar verstorbenen Casino-Moguls Sheldon Adelson (†87), auf die Liste der Super-Superreichen. Sie belegt aus dem Stand Platz 24. Ein anderer schillernder ehemaliger Casino-Tycoon landete hingegen nicht mehr in den Top 400.

Mann liest im Forbes-Magazin
Das US-Magazin Forbes erstellt regelmäßig Listen der Superreichen. (Quelle: unsplash.com/ David Suarez)

Wertvolles Glücksspiel

Entgegen einer weitverbreiteten Meinung ist es durchaus möglich, mit Glücksspiel nicht nur reich, sondern auch superreich zu werden. Ausschlaggebend dürfte dabei jedoch mitunter sein, auf welcher Seite der glitzernden Casino-Welt man sich bewegt.

Dr. Miriam Adelson, so zeigt die am Dienstag veröffentlichte Forbes-Liste [Seite auf Englisch] der 400 reichsten US-Amerikaner, hatte hierbei wohl einen guten Riecher.

Von 44 Neuzugängen auf der Liste ist sie mit einem geschätzten Netto-Vermögen von 30,4 Mrd. US-Dollar (rund 26,3 Mrd. Euro) der reichste. Die Hauptanteilseignerin des Casino-Konzerns Las Vegas Sands ist somit auch die vermögendste Einzelperson der US-Glücksspielbranche. Das Forbes-Magazin führt aus:

Mit einem Vermögen von 30,4 Milliarden Dollar steht Miriam Adelson, die Ehefrau des im Januar im Alter von 87 Jahren verstorbenen Casino-Moguls Sheldon Adelson, an der Spitze der Newcomer. Sie und ihr verstorbener Ehemann gehörten zu den größten Unterstützern der Republikanischen Partei; bei den Wahlen 2020 spendeten sie 180 Millionen Dollar an politische Aktionskomitees und republikanische Kandidatenkampagnen.

Damit übertrumpft sie auch den letzten vermeldeten Wert ihres verstorbenen Gatten. Sheldon Adelson war 2020 auf ein Vermögen von 29,8 Mrd. USD geschätzt worden. Damit hatte es der Casino-Magnat sogar auf Platz 19 und somit unter die Top 20 der reichsten US-Amerikaner geschafft. Dass seine Witwe nun „nur“ Platz 24 belegt, liegt daran, dass sich die Zugangsvoraussetzungen zum Klub der Superreichen verschärft haben:

Genügten in den vergangenen drei Jahren 2,1 Mrd. US-Dollar (rund 1,8 Mrd. Euro), um in den exklusiven Kreis der 400 aufgenommen zu werden, waren nun mindestens 2,9 Mrd. US-Dollar (rund 2,5 Mrd. Euro) nötig.

Listen-Aus nach 25 Jahren

Einer, der diesem Umstand zum Opfer fiel, ist Ex-US-Präsident Donald Trump. Der Republikaner, der einen Großteil seines Vermögens mit Immobiliengeschäften generierte und in den 1980er und 1990er-Jahren als Casinobetreiber aktiv war, schaffte es mit einem geschätzten Vermögen von 2,5 Mrd. US-Dollar nicht mehr unter die Top 400. Damit ist Donald Trump erstmals seit 25 Jahren nicht auf der Liste vertreten.

Bei der gestern veröffentlichten Forbes-400-Liste handelt es sich um eine Momentaufnahme auf Basis der Daten vom 3. September 2021. Deshalb führt sie Mark Zuckerberg trotz seiner immensen jüngsten Verluste auf Platz 3 der reichsten US-Amerikaner. Auf der in Echtzeit aktualisierten Liste der Forbes-Webseite belegt der Facebook-Gründer noch Platz 6 (Stand 6.Oktober 2021).

Insgesamt, so das Forbes-Magazin, seien die 400 reichsten US-Amerikaner nun um 40 % reicher als die des vergangenen Jahres. Zusammengenommen belaufe sich ihr Vermögen auf rund 4,5 Billionen US-Dollar (rund 3,9 Billionen Euro).

Demgegenüber belegt Glücksspiel-Investor Carl Icahn Platz 43 der Forbes 400. Icahn, der unter anderem den Glücksspiel-Konzern Trump Entertainment Resorts übernommen hatte, wird auf rund 16,6 Mrd. US-Dollar geschätzt.

Ebenfalls auf der Liste finden sich weitere große Namen der US-Glücksspielbranche, wie Neil Bluhm (Platz 151), Besitzer des Glücksspielbetreibers Rush Street Gaming, und Golden-Nugget-Eigner Tilman Fertitta (Platz 158).

Der einstige Las-Vegas-Tycoon Steve Wynn belegt in diesem Jahr Platz 358 der reichsten Amerikaner. Jan Yarbrough, der im Bereich der US-Tribal-Casinos aktiv ist, schafft es auf Platz 368.

Während das vergangene Pandemie-geprägte Jahr für viele Menschen mit existenzbedrohenden Verlusten einherging, scheinen die Reichen der Welt vermögender als je zuvor. Ob dies ein Trend ist, oder wie die Forbes-Liste nur eine Momentaufnahme, wird sich zeigen müssen.