Glücksspielbehörde der Länder zeigt sich einsatzbereit
Posted on: 10/01/2023, 03:04h.
Last updated on: 10/01/2023, 03:20h.
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat am 1. Januar 2023 offiziell die Kontrolle über Geschäfte rund um das Glücksspiel in Deutschland übernommen. Auf einer Pressekonferenz bekräftigten die Vorstände der GGL nun ihre Einsatzbereitschaft.
Bei dem heutigen Pressetermin klärten die GGL-Vorstände Ronald Benter und Benjamin Schwanke über Maßnahmen und künftige Ziele der Glücksspielbehörde auf. Dabei zeigte sich Benter zufrieden über den Weg, den die GGL seit Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages im Sommer 2021 gegangen sei.
Glücksspielbehörde ist „startklar“
So seien zum Anfang des Jahres 75 Mitarbeiter für die GGL aktiv. Dabei solle es jedoch nicht bleiben. Geplant sei, die Anzahl der Mitarbeiter im weiteren Laufe des Jahres auf insgesamt 104 anwachsen zu lassen.
Doch schon jetzt sei die Behörde laut Benter startklar“. Der GGL-Vorstand betonte:
Alle Voraussetzungen wurden geschaffen, um den Online-Glücksspielmarkt wirksam zu regulieren. (…) Mittlerweile haben wir ein fertiges Haus und sind arbeitsfähig.
Die GGL verfüge nun über ein schlagkräftiges Team, das „hochmotiviert und hervorragend ausgebildet“ für die kommenden Aufgaben sei. Dazu zählt insbesondere die Überwachung des deutschen Online-Glücksspiel-Marktes und der dort vertretenen Anbieter.
Kampf gegen illegales Glücksspiel im Fokus
Im Zuge der kontinuierlich zunehmenden Anzahl an Glücksspiel-Lizenzen dürfte ein Fokus auf Identifikation und Abwehr von illegalen Betreibern liegen. In diesem Bereich hat die Glücksspielbehörde bereits Erfolge erzielt.
So haben Netzsperren und Payment Blocking beim ohne deutsche Lizenz agierenden Glücksspiel-Anbieter Lottoland gezeigt, wie illegale Akteure sanktioniert werden können. Eine weitere Möglichkeit sind Zwangsgelder, die gegen die missliebigen Schwarzmarkt-Anbieter verhängt werden können.
In diesem Zusammenhang warnte GGL-Co-Vorstand Schwanke:
Wir werden dafür sorgen, dass es sich nicht lohnt, sich illegal zu verhalten.
Allerdings wird sich erst noch zeigen müssen, inwiefern sich Bußgelder von bis zu 500.000 Euro als wirksam erweisen. In Ländern wie den Niederlanden und Großbritannien sind die Strafen weitaus höher. So hat die britische Glücksspielbehörde UKGC im vergangenen Jahr Millionenstrafen ausgesprochen.
Bisher seien im Auftrag der GGL rund 30 Strafanzeigen wegen illegalen Online-Glücksspiels gestellt worden. Zudem seien über 1.000 Online-Angebote überprüft worden.
Nachholbedarf bei Glücksspiel-Lizenzen
Die Voraussetzungen für einen regulierten und legalen Glücksspiel-Markt siehst die GGL in Deutschland gegeben. Grund dafür seien die inzwischen regelmäßig ausgestellten Genehmigungen für neue Anbieter.
Laut GGL gibt es in Deutschland mittlerweile 38 Sportwetten-Betreiber mit gültiger Lizenz. Auch bei den virtuellen Automatenspielen hat sich einiges getan. Nachdem sich im vergangenen Jahr vielfach Kritik an der langsamen Vergabepraxis regte, wurden bis Anfang Januar 22 Lizenzen an Anbieter ausgestellt.
Trotz der guten Vorarbeit sieht Bender im Bereich der Lizenzen noch Luft nach oben. Hauptfaktor dafür sei die komplexe Vergabe der Einzelspielgenehmigungen. Dieser zufolge müssen Glücksspiel-Anbieter jedes einzelne Spiel, das angeboten werden soll, bei der GGL zur Prüfung einreichen.
Aufgrund der umfassenden Kontrolle und von Qualitätsmängeln bei den eingereichten Unterlagen komme es zu Verzögerungen. Demnach hätten 2022 von 3.500 beantragten Einzelspielgenehmigungen nur knapp 600 abschließend geprüft werden können. Die Verfahren könnten beschleunigt werden, wenn Glücksspiel-Anbieter künftig besser auf die Qualität ihrer Eingaben achteten, so der Appell der Behörde.
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