Deutsche Glücksspielbehörde verstärkt Kampf gegen Lottoland
Posted on: 07/10/2022, 11:50h.
Last updated on: 07/10/2022, 12:07h.
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) verstärkt ihren Kampf gegen den Glücksspiel-Anbieter Lottoland. Am Freitag forderte die Behörde weitere Internet-Service-Provider zur Sperrung der Webseiten der Lottoland-Gruppe auf.
Mit dem jüngsten Schritt forciert die GGL ihr Vorgehen gegen das illegale Online-Glücksspiel in Deutschland. Erste Maßnahmen gegen Lottoland hatte sie schon Anfang Juli eingeleitet. Die Behörde drohte in ihrer neuesten Ankündigung, dass sie sämtliche der ihr zur Verfügung stehenden Instrumente konsequent einsetzen werde, um die illegalen Glücksspiel-Angebote der Lottoland-Gruppe vom Markt zu entfernen.
Die Glücksspielbehörde hatte die Internet-Provider in Deutschland im Juli aufgefordert, die entsprechenden Lottoland-Webseiten zu sperren. Darüber hinaus richtete sich eine weitere Aufforderung an die Zahlungsdienstleister, die die Finanztransaktionen zwischen Lottoland und ihren Kunden abwickeln. Die Finanzunternehmen sollen nach Willen der GGL die Zahlungsströme zwischen dem Unternehmen und seinen Spielern blockieren.
Nun vermeldete die GGL erste Erfolge im Bereich Payment Blocking. So habe sie erwirken können, dass eine Reihe von Zahlungsdienstleistern ihre Zusammenarbeit mit Lottoland eingestellt habe. Die Unternehmen hätten zudem angekündigt, künftige Geschäfte mit anderen illegalen Glücksspiel-Anbietern ebenfalls auszuschließen.
Auch bei den Websperren erwarte die GGL baldige Erfolge. Dabei sei es wichtig, die Internet-Service-Provider auch für drohende Sanktionen zu sensibilisieren. Demnach drohten Providern, die trotz Verfügung der GGL den Zugriff zu unerlaubten Angeboten nicht unterbinden, empfindliche Zwangsgelder, so GGL-Vorstand Ronald Benter.
Weitere Verwaltungsverfahren eingeleitet
Zur Durchsetzung ihrer Maßnahmen hatte die GGL im Juli die ersten zwei Verwaltungsverfahren bezüglich der Netzsperren gegen Lottoland eingeleitet. Anfang Oktober seien drei weitere Provider zur Sperrung der von Lottoland betriebenen Online-Glücksspielseiten aufgefordert worden. Damit seien nun die fünf umsatzstärksten Internet-Service-Provider in Deutschland in das Verfahren mit eingebunden.
GGL-Vorstand Benjamin Schwanke erklärte dazu:
Uns ist natürlich bewusst, dass wir hiermit juristisches Neuland betreten und unser Handeln gerichtlich überprüft wird. Die Aufgabe der GGL ist es, den Glücksspielstaatsvertrag und damit Recht und Gesetz konsequent umzusetzen.
Nun liege es an den Providern, der Aufforderung der GGL nachzukommen. Für Lottoland ist die Konfrontation mit der Behörde nicht die erste juristische Auseinandersetzung mit einer europäischen Glücksspielinstanz. So gingen die staatlichen Aufseher in Großbritannien im vergangenen Jahr ebenfalls gegen das Unternehmen vor.
Aufgrund von Lizenzverstößen verhängten sie im September 2022 eine Geldstrafe von umgerechnet knapp 890.000 Euro gegen Lottoland. Über die Höhe einer möglichen Geldbuße in Deutschland wurde hingegen noch nichts bekannt.
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