Lockdown-Verlängerung: Glücksspielbranche warnt vor Casino- und Spielhallen-Schließungen
Posted on: 25/11/2020, 02:00h.
Last updated on: 25/11/2020, 02:03h.
Die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder treffen sich heute, um über eine mögliche Verlängerung des Teil-Lockdowns bis vor Weinachten zu beraten. Laut dem Automatenunternehmerverband Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V. (DAW) seien die Schließungen von Spielhallen und Spielbanken aus Sicht des Spielerschutzes jedoch „nicht ungefährlich“.
Wie DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker im Vorfeld des Treffens erklärte, komme es bei der Diskussion um die Schließung deshalb auf „Augenmaß und Differenzierung“ an:
Das Schließen von staatlich konzessionierten Spielhallen, gastronomischen Betrieben mit Automatenaufstellung und staatlichen Spielbanken ist nicht ungefährlich und bleibt nicht ohne Folgen. Bereits die Schließungen im Frühjahr haben gezeigt, dass die Menschen in illegale Angebote ohne Jugend- und Spielerschutz ausweichen. Das wiederholt sich nun. Der wichtige staatliche Kanalisierungsauftrag, den die legalen Anbieter erfüllen, ist massiv gefährdet. Das kann niemand wollen.
Auf die Gefahr, Spieler könnten durch den Lockdown von legalen zu illegalen Angeboten wechseln, hatte die DAW bereits im Oktober hingewiesen. Gelobt hatte der Vorstandssprecher damals die weitreichenden Hygienemaßnahmen der Spielhallenbetreiber. Diese seien „durch umfangreiche und konsequente Hygienemaßnahmen“ ihrer Verantwortung nachgekommen.
Nimmt das illegale Glücksspiel tatsächlich zu?
Offizielle Statistiken über eine tatsächliche Zunahme des illegalen Glücksspiels während der Corona-Pandemie liegen bislang nicht vor. Die Medien haben in den vergangenen Wochen jedoch mehrmals über Polizeiaktionen im Zusammenhang mit dem unerlaubten Glücksspiel und Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen berichtet.
Das legale Glücksspiel setzt in Deutschland jährlich Milliarden Euro um. Nach Angaben des Statistikportals Statista beliefen sich die Bruttospielerträge auf dem regulierten Markt zwischen 2016 und 2018 auf etwa 11,3 Milliarden Euro.
Laut einer Meldung der Presse-Agentur dpa waren Polizei und Ordnungsamt am Montag in Aachen gegen den Betreiber einer Spielhalle vorgegangen. Er habe seine Einrichtung trotz der Corona-Schutzverordnung für Gäste geöffnet.
Zu mehreren Zwischenfällen, bei denen sich Spieler zu illegalem Glücksspiel in Lokalen getroffen haben sollen, sei es zuletzt in Berlin gekommen. Sowohl im Bezirk Neukölln als auch in Treptow waren in den vergangenen Wochen Lokale durchsucht und Spielautomaten beschlagnahmt worden.
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