Glücks­spiel­gesetze 2024: Teil 2 – was sich in anderen Welt­regionen tat

Posted on: 02/01/2025, 04:31h. 

Last updated on: 30/12/2024, 02:35h.

Das Jahr 2024 hatte für Unternehmen aus der Glücksspielbranche auch außerhalb von Europa viele neue bzw. modifizierte Glücksspielgesetze parat. Besonders einschneidende Änderungen gab es aus Brasilien zu berichten.

Justiz, Hammer und Waage
Die Gesetzeslage wurde 2024 vielerorts geändert (Bild: Pixabay)

In dem lateinamerikanischen Land waren bereits im vergangenen Jahr die Weichen für neue Glücksspielgesetze gestellt worden, die ab Ende 2024 gelten sollen. Davon besonders betroffen ist der milliardenschwere Sportwetten-Sektor. Dieser war seit 1946 offiziell illegal und wird nun gesetzlich legalisiert.

Lizenzierte Online-Sportwetten in Brasilien ab 2025

In Brasilien konnten sich Interessenten vor einigen Monaten für eine der Glücksspiellizenzen bewerben. Daraufhin hatte es einen wahren Ansturm auf die Genehmigungen gegeben, sodass Anfang kommenden Jahres eine dreistellige Anzahl lizenzierter Online-Buchmacher Sportwetten legal anbieten könnte.

Eine Verzögerung bei der Glücksspielregulierung gibt es hingegen aus Australien zu vermelden. Dort schaffte es die Regierung nicht, die geplante und von der Öffentlichkeit geforderte Einschränkung der Glücksspielwerbung gesetzlich umzusetzen. Aufgrund interner Kritik an möglicherweise zu schwachen Regeln fürchtete die Regierung Medienberichten zufolge eine Niederlage bei der Abstimmung. Nun will sie eigenen Angaben zufolge im kommenden Jahr einen erneuten Versuch starten.

Brasiliens Regierung versuchte in den vergangenen Monaten parallel zur Legalisierung den Spielerschutz zu stärken. Dafür wurden diverse Modelle diskutiert.

So ist zum einen eine zehnprozentige Abgabe der Sportwetten-Steuer zur Finanzierung des Gesundheitssystems im Gespräch. Darüber hinaus sind strenge Werberegeln angedacht, die bis hin zum Verbot der Bewerbung von Bonusprogrammen reichen.

Neuseeland reformierte 2024 seine Glücksspielgesetze

Neuseeland hatte sich in diesem Jahr ebenfalls die Modernisierung seiner Glücksspielgesetzgebung verordnet. Dort dürften auf die Betreiber von Online-Glücksspiel schwerere Zeiten zukommen, denn die Regierung plant deutlich schärfere Anforderungen an den bisher unregulierten Sektor.

Grund für die Legalisierung ist die verbreitete Nutzung illegaler Online-Angebote. Deshalb will die Regierung bis zu 15 Lizenzen für das Online-Glücksspiel vergeben. Das Mindestalter für alle Glücksspiele soll zudem auf 18 Jahre festgelegt werden.

Ebenfalls wenig Bewegung gibt es in Südafrika. Dort ist das Online-Glücksspiel mit der Ausnahme von Sportwetten illegal. Obwohl in den vergangenen Jahren vielfach Versuche gestartet wurden, dem terrestrischen Glücksspiel eine Online-Komponente hinzuzufügen, verliefen diese Bemühungen stets im Sande. Nun könnte Bewegung in die Sache kommen, denn schon im Frühjahr hatte die damalige Oppositionspartei Democratic Alliance (DA) einen entsprechenden Vorschlag ins Parlament eingebracht. Da die Partei nach den Wahlen Teil der Regierungskoalition wurde, werden dem Vorhaben nun größere Chancen auf eine Verwirklichung zugeschrieben. Zusätzlichen Auftrieb erhielten die Legalisierungsbemühungen Anfang Dezember durch die Eingabe eines neuen Gesetzentwurfs durch DA-Politiker.

Um die Regeln durchzusetzen, sehen die neuseeländischen Planungen einen abschreckenden Strafenkatalog vor. Demnach drohen Online-Glücksspielbetreibern, die sich nicht an die Regeln halten, empfindliche Geldstrafen von bis zu 5 Mio. NZD (2,8 Mio. Euro).

Ebenfalls auf Gesetzesverstöße im Glücksspielbereich abgesehen haben es die Behörden von Macau. Dort droht Betreibern von illegalem Glücksspiel eine Mindeststrafe von einem Jahr. In schweren Fällen können auch Haftstrafen von bis zu acht Jahren verhängt werden. Die Höchststrafe hatte zuvor bei nur drei Jahren gelegen. Auch dies zeigt, dass Behörden auf der ganzen Welt 2024 ihre Glücksspielgesetze verschärft haben.